Der Maisanbau erfüllt die Kriterien einer nachhaltigen Landwirtschaft bei Einhaltung der guten fachlichen Praxis ebenso wie andere landwirtschaftliche Kulturen. Wie das Deutsche Maiskomitee (DMK) berichtet, haben dies Experten aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland im Rahmen einer Tagung des Internationalen Mais- und Informationsringes (IMIR) im elsässischen Sainte Croix-en-Plaine verdeutlicht.
Die dem Maisanbau in der Öffentlichkeit häufig unterstellten Mängel bezüglich der Umweltverträglichkeit seien nicht belegbar. So habe Prof. Norbert Lütke Entrup von der Fachhochschule Südwestfalen in Soest betont, dass es keine andere Kulturpflanze gebe, die mit vergleichbar guter Faktoreffizienz bei Wasser, Boden, Klima, Energieeinsatz und Ökonomie ähnlich hohe und multifunktional nutzbare Erträge bringe wie der Mais.
Voraussetzung für das Prädikat der Nachhaltigkeit sei aber zwingend die Einhaltung der guten fachlichen Praxis beim Anbau. Im Rahmen einer bundesweite Studie, die Lütke Entrup vorgestellt habe, sei die Nachhaltigkeit des Ackerbaus in Abhängigkeit vom Maisanteil untersucht worden. Über drei folgende Wirtschaftsjahre seien dabei neben Umwelt- auch Sozial- und Ökonomiekriterien erfasst und bewertet worden.
Die Ergebnisse der Studie belegten laut Lütke Entrup bei nahezu allen wichtigen umweltrelevanten Indikatoren aus den Kategorien Nährstoffhaushalt, Bodenschutz, Pflanzenschutz, Landschafts- und Artenvielfalt, Energiebilanz und Treibhausgase, dass die Einhaltung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise nicht mit dem Maisanteil in der Fruchtfolge zusammenhänge. Nur in einzelnen Fällen hätten Managementfehler des Betriebsleiters zum Beispiel bei der Düngung festgestellt werden können.
Die Kulturartendiversität nehme, wie erwartet, mit steigenden Maisanteilen ab, erläuterte das DMK. Dies gelte jedoch bei allen Kulturen mit zunehmendem Flächenanteil. Wenn wirtschaftliche Alternativkulturen zur Verfügung stünden, sollten diese genutzt werden. Wo dies nicht der Fall sei, sollte Lütke Entrup zufolge der Anbau von Zwischenfrüchten oder Blühstreifen erfolgen. Ebenso seien die Wirtschaftlichkeit und die Sozialverträglichkeit landwirtschaftlicher Betriebe unabhängig vom Maisanteil an der Ackerfläche, sondern in erster Linie eine Frage des betrieblichen Managementerfolgs. (AgE)