Je nach Niederschlagsverteilung und Saatbedingungen sind Raps- und einige früh gesäte Getreidebestände stark unterschiedlich entwickelt. Bei Raps reicht die Bandbreite von 6 bis 8 Blättern bis hin zu nicht aufgelaufen.
Bestände mit weniger als 10 vitalen Pflanzen je m2 oder stark lückige Flächen wurden vielfach bereits umgebrochen. Bei schwachem Raps zeigt sich regional ein später Fraß durch die Larve der Kleinen Kohlfliege.
Ist ein Umbruch unausweichlich, sollte nach Clomazone- oder Metazachlor-haltigen Herbizideinsätzen eine tiefe Pflugfurche vor der Saat von z. B. spätem Weizen erfolgen.
Bei Nachbau von Mais können Sie in Ruhe beobachten, wie sich die Bestände entwickeln. Wichtig: Achten Sie beim Umbruch unbedingt darauf, dass Sie mit der Folgekultur noch die Anbaudiversifizierung im Rahmen des Greenings erfüllen.
Das Getreide ist in den meisten Regionen gut und gleichmäßig aufgelaufen. Gebeutelt sind aber einige früh gesäte Gersten- und Weizenbestände vor allem in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Restfeuchte im Boden und nachfolgend sehr trockenes Wetter hat in diesen Gebieten dazu geführt, dass Samen zwar gekeimt, dann jedoch vertrocknet sind. Ein Umbruch wird voraussichtlich aber nur in Einzelfällen nötig sein.
Problematischer ist dagegen der regional starke Befall mit Fritfliegen. Darauf weist Kathleen Brehmer von der N.U. Agrar hin. Die trocken-warme Witterung Ende September/Anfang Oktober hat den Schädling gefördert. Betroffen sind Bestände in der Nähe von Mais oder von Flächen, auf denen Ausfallgetreide nicht konsequent beseitigt wurde.
Die Symptome sind vergilbte Herzblätter an jüngeren Nebentrieben. Teils sind an der Triebbasis die aktiven Larven zu sehen. Befallenes Getreide dünnt zügig aus. Pyrethroideinsätze gegen die Larven der Fritfliegen sind erfolglos, da der Schaden bereits gesetzt ist. „Vor diesem Hintergrund ist es immer dringlicher, dass der Gesetzgeber die insektiziden Beizen wieder zulässt“, erklärt Brehmer.