Der Züchter Secobra Saatzucht GmbH vertreibt sein Saatgut seit Anfang 2018 selbst. Das gilt für alle Weizen- und Gerstensorten zur Herbst- und Frühjahrsaussaat, so Gerhard Müller, Vertriebsleiter Deutschland. „Damit sind wir noch näher am Landwirt und können zudem unabhängiger handeln“, so Müller. Bislang übernahmen Partner wie die BayWa die Vermarktung der Sorten.
Für den französischen Mutterkonzern Secobra Recherches SAS ist Deutschland inzwischen zweite Züchtungsheimat. 50 % der europäischen Züchtungsaktivitäten finden hier statt. Zwei Züchtungszentren befinden sich in Lemgo im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen und drei weitere nahe dem bayerischen Moosburg a. d. Isar. Von dem Standort in Moosburg aus verantwortet das Unternehmen jetzt den kompletten Vertrieb seines Sortenportfolios. Die Secobra Saatzucht GmbH ist in fünf Ländern mit eigenen Züchtungsaktivitäten und in 45 Ländern im Lizenzanbau vertreten. In England, Deutschland und Frankreich arbeiten zehn engagierte Züchter mit französischer und deutscher Genetik. Schwerpunkt dabei ist die Züchtung auf Gesundheit, Qualität und Ertrag.
Neben der neuen Rolle von Deutschland als Standort für die globale Vermarktung zeigt sich auch bei den Vermehrungsflächen eine wachsende Bedeutung. Von 2014 bis 2018 haben sich die Vermehrungsflächen des Unternehmens von 1.754 ha (2014) auf vorläufig geschätzte 6.000 ha in 2018 mehr als verdreifacht. Bei dieser Entwicklung spielen Winter- und Sommerweizen die größte Rolle.