Mit dem Problem, wie man die Umwelt-Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) für Europa standardisieren und gleichzeitig der Vielfalt ihrer Agrarökosysteme gerecht werden kann, befasst sich seit Dezember 2011 der Forschungsverbund AMIGA, ein Konsortium von Forschungseinrichtungen aus ganz Europa.
Beteiligt sind auch zwei Arbeitsgruppen aus Deutschland. Das Team von Prof. Ingolf Steffan-Dewenter und Dr. Stephan Härtel von der Universität Würzburg setzt im AMIGA-Verbund seine Arbeiten mit Bienen fort; geplant sind Freiland- und Laborversuche. Die Diversität mikrobieller Lebensgemeinschaften im Wurzelbereich von Mais und Kartoffeln analysiert die Arbeitsgruppe von Prof. Christoph Tebbe am Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig.
Für die einzelnen AMIGA-Projekte werden von den beteiligten Wissenschaftlern eine Reihe möglichst unterschiedlicher Agrarökosysteme ausgewählt, und zwar einerseits solche ohne GVO-Anbau, andererseits solche, in denen Bt-Mais und pilzresistente Kartoffeln angepflanzt werden. Die Wissenschaftler werden die Zusammensetzung und Funktionsweise der Organismengemeinschaften charakterisieren und mögliche Auswirkungen der gentechnisch veränderten Pflanzen auf ausgewählte Organismen untersuchen. Außerdem wird untersucht, welche Organismengruppen und Arten in den verschiedenen Ökosystemen besondere Bedeutung haben und als sogenannte Bioindikatoren geeignet sind.
Die Ergebnisse sollen in Empfehlungen münden, welche Versuche mit welchen Organismen unter welchen Umweltbedingungen durchgeführt werden sollten, wenn eine bestimmte gentechnisch veränderte Pflanze bewertet werden muss. (AgE)