Verdrängen kann Silphie den Mais als Spitzenreiter unter den Biogassubstraten sicherlich nicht. Als Ergänzung im Mix eignet sich die gelb blühende Pflanze jedoch sehr gut, meint top agrar-Redakteur Matthias Bröker.
Erträge von 18 bis 20 t/ha TM sind möglich. Das zeigen aktuelle Versuche der LWK Nordrhein-Westfalen. Doch neben dem Ertragspotenzial sprechen folgende Gründe dafür, den Anbau von Silphie auszuprobieren:
- In trockenen Regionen und auf Grenzstandorten mit schwankenden Maiserträgen, kann Silphie die Substratversorgung absichern.
- In Hanglagen verhindert das dichte Wurzelwerk der Dauerkultur Erosion.
- Ab dem 2. Nutzungsjahr sinken die Arbeitserledigungskosten deutlich.
„Der Gesetzgeber hat die Dauerkultur „Durchwachsene Silphie“ vom Greening ausgeschlossen. Die Folge: Weil sich ein Silphie-Bestand weder als ökologische Vorrangfläche anrechnen lässt, noch zur Anbaudiversifizierung nutzbar ist, wird die vielversprechende Energiepflanze wohl weiterhin ein Nischendasein führen.
Diese Entscheidung ist folgenschwer. Die gelb blühende Silphie ist, was die Förderung von Biodiversität betrifft, als äußerst wertvoll einzustufen. Sie liefert in der blütenarmen Zeit gegen Ende August Nahrung für Bienen und Insekten. Forscher schätzen den Honigertrag auf 150 kg/ha. Zudem benötigt sie als Dauerkultur weniger Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz.
Für Energiepflanzen-Anbauer wäre eine Anrechenbarkeit günstig, um die Greening-Anforderung wirtschaftlicher im Betrieb integrieren zu können. Diese „WinWin“-Situation hat der Gesetzgeber jetzt vertan. Bei der Halbzeitbewertung des Greenings sollte er jedoch daran denken, die Liste Greening-fähiger Kulturen zu erweitern.“
Den ausführlichen Bericht zu Anbau, Ertrag und Nutzung lesen Sie jetzt in der top agrar 6/2015