Zur Bekämpfung von Rübennematoden eignen sich resistente Senf- und Ölrettichsorten. Als nematodenresistent gelten die Sorten, die in der Eigenschaft „Anfälligkeit für Rübennematoden“ mit der Note 1 bis 3 eingestuft sind. Je niedriger die Note, desto besser die nematodenreduzierende Wirkung. Der Handel hält entsprechende Sorten bereit.
Der Wirkungsmechanismus beruht darauf, dass die Nematoden im Boden zwar zum Schlüpfen angeregt werden und in die Wurzel von Ölrettich und Senf eindringen, dort jedoch kaum neue Zysten bilden, so dass sich die Population der Nematoden reduziert. Da die Aktivität der Nematoden temperaturabhängig ist, ist der Bekämpfungserfolg umso intensiver, je länger die Zeitspanne mit Tagesdurchschnittstemperaturen von mindestens +8 °C ist. Eine hohe Durchwurzelungsintensität begünstigt das Eindringen der Nematoden in die Wurzeln. Deshalb ist eine sorgfältige hauptfruchtähnliche Bestellung mit trockener Sommerfurche sinnvoll.
Eine frühe intensive Bodendurchwurzelung wird auch durch eine höhere Aussaatstärke begünstigt, beim Ölrettich von bis zu 250 Körnern/m2, beim Senf bis zu 300 Körner/m2. Bei der Zwischenfruchtsaat wird die Saatstärke meist noch in kg/ha angegeben. Ölrettich und Senf variieren jedoch sehr deutlich im Tausendkorngewicht. Die Spannweite im TKG variiert beim Ölrettich zwischen 7 und 19 g und beim Weißen Senf zwischen 5 und 11 g. Besonders bei Sorten, die zu hohem Tausendkorngewicht neigen, ist es wichtig, die Saatstärke nach dem Tausendkorngewicht zu bemessen, um nicht unbeabsichtigt zu dünn auszusäen. Bei Sorten mit niedrigem Tausendkorngewicht lassen sich durch reduzierte Aussaatstärke unnötige Kosten sparen.
Es gibt auch Sorten, die zusätzlich eine geringere Vermehrung von Meloidogyne chitwoodi erwarten lassen, ein wichtiges Kriterium für den Zwischenfruchtanbau in Kartoffelfruchtfolgen. Besonders für die Bekämpfung der Wurzelgallennematoden gilt, dass die Aussaat des Ölrettichs möglichst früh erfolgen sollte. Für einen guten Effekt ist ein dichtes, fein verzweigtes Wurzelsystem nötig. Eine tiefe Pflugfurche und frühe Saat im Juli sind von Vorteil. (Wochenblatt Westfalen-Lippe)
