Unsere Autoren: Ute Kropf, Fachhochschule Kiel, und Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH, Schackenthal
Schnell gelesen
Eine Wuchsregulierung hilft, Lager zu vermeiden und die Winterhärte zu erhöhen.
Wachstumsregler unterscheiden sich durch zwei grundsätzlich verschiedene Wirkmechanismen.
Gibberellinsäure-Hemmer verzögern und verkürzen die Streckungsphase.
Freigesetztes Ethylen beschleunigt das Verholzen der Internodien und das Altern der Pflanzen.
Welcher Wirkstoff infrage kommt, hängt u. a. von der Pflanzenentwicklung, dem Licht und der Temperatur ab.
Gehen Bestände ins Lager, waren die Halme im Vergleich zu der einwirkenden Kraft zu instabil. Oft wirken mehrere Ursachen:
Das Ährengewicht war zu hoch,
Wind oder lagernde Nachbarhalme haben auf den Bestand eingewirkt,
die Halme waren zu lang (Hebelwirkung),
die Bestände standen zu dicht und die Konkurrenz im Bestand war zu hoch (infolge des Lichtmangels strecken sich die Zellen der Internodien länger – der Halm wird länger, dünner und weicher),
durch hohen Stickstoffschub oder zu wenig Nährstoffe wie Kalium, Bor oder Kupfer verholzte das Halmgewebe nicht ausreichend und/oder
Wurzel- und Halmbasiskrankheiten schwächten die Standfestigkeit.
Wachstumsregler verringern das Lagerrisiko, in dem sie Halme verkürzen und stabilisieren. Sie sichern den Ertrag und die Qualität und helfen, die eingesetzten Betriebsmittel effizient zu nutzen. Das ist wichtig für den erfolgreichen Anbau – denn Lager kostet Ertrag.
Bei den Wachstumsreglern lassen sich zwei Mechanismen unterscheiden. Um zu verstehen, wie Wachstumsregler in den Pflanzen wirken, hilft es, die Basisprozesse in den Pflanzen zu kennen.
Basiswissen zum Schossen
Wächst Getreide, streckt es sich nach einem bestimmten Schema. Das Wissen darum ist wichtig, um Wachstumsregler gezielt einsetzen zu können.
Gibberellin-Hemmer oder...
Nicht alle Wachstumsregler wirken gleich. Hier finden Sie Hinweise zu Wirkung und Einsatz von Gibberellin-hemmenden Wirkstoffen wie Chlormequatchlorid, Triazole und Trinexapac-ethyl.
... Ethephon?
Mit dem wuchsregulierende Wirkstoff Ethephon lassen sich gezielt Internodien kürzen. Hier finden Sie die Wirkungsweise und Tipps für eine optimale Anwendung.
Empfehlung zum Einsatz
Die Wirkung von Wachstumsreglern unterscheiden sich je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung. Richtig eingesetzt und evtl. gemischt, kürzen die Mittel weder zu stark, noch zu schwach.
Dieser Beitrag stammt aus der Serie "Fachwissen Pflanzenbau". Die Autoren der Serie stellen Zusammenhänge im Pflanzenbau kurz und knackig (wieder) her. Themen sind „Boden“, „Bodeneingriff“, „Pflanzenphysiologie“, „Fruchtfolge, Zwischenfrüchte und Kulturen“ sowie „Pflanzenschutz und Wachstumsregler“. Alle Beiträge sammeln wir für unsere Leserinnen und Leser online hier.