Auf der Suche nach frühreifen und besonders eiweißreichen Sojasorten für den Anbau in Deutschland sind Wissenschaftler der Universität Hohenheim jetzt fündig geworden.
Im Rahmen des Projektes „1000 Gärten – Das Sojaexperiment“, bei dem Hobbygärtner im letzten Jahr bundesweit über 1700 Sojakreuzungen an ganz verschiedenen Standorten angebaut und die geernteten Bohnen anschließend eingeschickt haben, konnten sie bereits mehrere frühreife Sojastämme identifizieren. "Diese werden wir dieses Frühjahr noch einmal anbauen, um den Ertrag der Sojapflanzen zu vergleichen“, erklärt Dr. Volker Hahn von der Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim.
Nach ersten Auswertungen lasse sich zudem erkennen, dass sich das Rheintal, aber auch östliche Regionen Deutschlands rund um Berlin, Leipzig und Magdeburg sowie das Donautal in Bayern aufgrund milder Temperaturen besonders gut für den Anbau der Sojastämme eignen würden.
Unter den 15000 Sojaproben, die die 1300 Hobbygärtner eingesandt haben, ließen sich zudem besonders eiweißreiche Sorten finden: Einige der getesteten Sojalinien haben einen Proteingehalt von 43 bis 45 %. Damit liegen sie über den üblichen 40 % und haben somit einen idealen Proteingehalt für die Tofu-Herstellung. Ob sich aus den vielversprechenden Linien mit hohem Eiweißgehalt tatsächlich schmackhafter Tofu herstellen lässt, prüft nun der Freiburger Bio-Tofuhersteller Taifun. Die Firma hatte das Projekt „1000 Gärten – Das Sojaexperiment“ gemeinsam mit der Uni Hohenheim Anfang 2016 initiiert.