Die Bedeutung der Pflanzenzüchtung in der Gesellschaft und die Wichtigkeit des Schutzes geistigen Eigentums in diesem Zusammenhang müssen nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) stärker in den öffentlichen Fokus gerückt werden. „Geistiges Eigentum ist der Rohstoff unseres Landes“ - diese Aussage der Kampagne des Handelsblattes für den Schutz geistigen Eigentums in der Musik und Filmindustrie treffe den Kern.
Dass die Pflanzenzüchtung ebenfalls in besonderem Maße auf den Schutz geistigen Eigentums angewiesen sei, sei vielen nicht bekannt, erklärte BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer kürzlich. „Gerade in unserer Branche, in der sich Innovationen in Form von Sorten leicht kopieren und sogar vermehren lassen, ist ein effektiver Schutz intellektueller Eigentumsrechte unverzichtbar“, betonte Schäfer. Das gelte für alle Arten, denn die Züchtung von Getreide, Mais, Kartoffeln, Öl- und Eiweißpflanzen, Zuckerrüben, Futterpflanzen, Gemüse, Weinreben und Zierpflanzen sei anspruchsvoll und forschungsintensiv.
So unscheinbar und klein das Saatkorn beziehungsweise das Pflanzgut oder auch der Steckling bei Zierpflanzen sei, so groß sei die Innovation, die in ihm stecke. „Das Ergebnis der Züchtung ist wie ein Smartphone: von außen genial einfach, von innen einfach genial“, so Schäfer. Ein Züchter arbeite wenigstens zehn bis 15 Jahre an der Sortenentwicklung. Er investiere Zeit und Energie in die Arbeit und agiere vorausschauend, wobei der Klimawandel die Pflanzenzüchter vor ganz neue Aufgaben stelle. Die Entwicklung einer neuen Sorte koste mehrere Millionen Euro und müsse daher entlohnt werden, unterstrich der BDP-Geschäftsführer. (AgE)