Bei der Rapsernte, die speziell in diesem Jahr unter anderem aufgrund der geringen Körnergröße eine „echte Herausforderung“ darstellt, können Landwirte durch die richtige Mähdreschereinstellung auch bei teilverunkrauteten Beständen einen Nicht-Korn-Bestandteil (NKB) von weniger als 2 % realisieren.
Wie die DLG vergangene Woche weiter betonte, ist es sehr wichtig, beim Anheben der Einzugsschnecke die Abstreifleiste anzupassen, um ein Wickeln der Unkräuter um die Schnecke zu vermeiden. Die Haspelhorizontalposition sollte deshalb grundsätzlich in Position Null, also so nahe wie möglich zur Einzugsschnecke stehen, erklärte die Gesellschaft. Das reduziere die Aufnahmeverluste. Der Eingriff der Haspel sollte am besten gar nicht erfolgen. Hierdurch würde auch die Gefahr des Wickelns von Unkraut um die Zinkenträger reduziert.
Die DLG wies darauf hin, dass Siebverluste das Ergebnis während des Druschs noch verschlechtern könnten. Weil Raps in diesem Jahr aller Voraussicht nach eine geringere Tausendkornmasse (TKM) als üblich aufweise, könne die Gebläsedrehzahl reduziert werden. Gleiches gelte bezüglich der Korngröße für die Siebweite.
Aufgrund des Unkrautbesatzes empfehle es sich, das Obersieb vergleichsweise weiter zu schließen als das Untersieb. Das verhindere, dass zu viele Stengel- und Unkrautteile auf das Untersieb und in die Überkehr gelangten, erläuterte die DLG.
Ferner sollten die Landwirte ungleichmäßige Bestände so lange wie möglich reifen lassen, um die unteren Schoten verlustarm ernten zu können. Neue Rapssorten seien vergleichsweise ausfallfest. Daher sollte die Ernte nicht zu früh beginnen.
Außerdem sollten die kleinen Körner mit einer sanften Dreschwerkeinstellung behandelt werden, unterstrich die DLG. Wie üblich empfehle sich schließlich eine möglichst hohe Stoppellänge, um die Aufnahme von grünem Rapsstroh und Unkräutern zu minimieren. Das reduziere die Verluste beziehungsweise maximiere den Durchsatz bei geringster Kornbefeuchtung und geringen NKB-Anteilen. (AgE)