Rot verfärbte Blattränder, kleinere Blätter, brüchige Blattstiele und kleinere Rapspflanzen – sind Ihnen diese Symptome in Ihren Rapsbeständen bereits aufgefallen? Ursache dafür könnte sein, dass die Pflanzen mit dem Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) infiziert sind. Sicherheit bringt jedoch nur ein Labortest (ELISA).
Seit ein paar Jahren tritt der Virusbefall vor allem in den Hauptanbauregionen im Westen, Norden und Osten stark auf. Ausgenommen sind davon Marschregionen an der Nordsee, Mittelgebirgslagen (Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge) und kalte Lagen. Bestände im Süden sind weniger stark befallen, mit Ausnahme von wärmeren Regionen wie dem Rheintal und Rottal. Insgesamt ist Deutschland von der Infektionsrate zweigeteilt. Im Norden ist sie höher als im Süden, so das Unternehmen Limagrain.
Überträger des Virus ist vor allem die Grüne Pfirsichblattlaus. Das milde Herbstwetter und das Verbot der insektiziden Rapsbeize haben dazu geführt, dass der Blattlausbefall in Raps deutlich zugenommen hat. Derzeit ist aber die Blattlausbekämpfung im Herbst nicht erlaubt.
Welche Ertragsverluste TuYV-Infektionen verursachen, ist noch nicht vollständig geklärt. In Versuchen und in der Praxis hat man Verluste von 5 bis 15 % festgestellt. Ab der Aussaat 2017 stehen die ersten zugelassenen TuYV-resistenten Hybrid-Sorten mit Asterion und LG Architect zur Verfügung.