Nach der Getreideernte ist es wichtig, das immense Samenpotenzial einzelner Unkräuter und von Ungräsern zu minimieren. Dabei geht es in erster Linie um Ackerfuchsschwanz.
Für die Stoppelbearbeitung ist die „4 f-Regel“ zu berücksichtigen:
- flach arbeiten (maximal 5 cm)
- flott fahren (ab 10 bis 12 km/h)
- feinen Boden erzeugen,
- festes Andrücken des Bodens
Verbessern lässt sich die Arbeitsqualität und Strohverteilung, wenn Sie schräg zur Druschrichtung arbeiten. Wer diese Grundregeln beachtet, kann mit einem gleichmäßigen Ungrasauflauf rechnen. Die meisten Unkräuter können Sie im Anschluss mit einer ganzflächigen, ausreichend tiefen Grundbodenbearbeitung bekämpfen. Bei stärkerem Besatz sollte man die Fläche mehrmals flach bearbeiten. Das empfiehlt das Fachzentrum Pflanzenbau AELF in Würzburg.
Bei starkem Fuchsschwanz- oder Trespenbesatz lässt sich das Samenpotenzial durch mehrmaliges, flaches Bearbeiten im Abstand von 10 bis 14 Tagen zwar minimieren, bei bestocktem Aufwuchs ist aber zusätzlich der Einsatz eines Glyphosat-haltigen Produktes sinnvoll. Beachten Sie dabei unbedingt die Auflagen.
Rezepte gegen Winden, Schachtelhalm und Co auf der Stoppel
Gute Wirkungsgrade gegen Winden und Ackerschachtelhalm erreichen Sie mit 5,0 l/ha Kyleo. Es enthält die Wirkstoffe 2,4 D und Glyphosat. Alternativ eignen sich auch 1,8 l/ha Starane XL + 3,75 l/ha Dominator 480 TF. Beide Varianten erfassen zudem Ausfallgetreide und Ungräser.
Gegen die Gemeine Zaunwinde können Sie Starane XL auch solo auf der Getreide- oder Rapsstoppel einsetzen. Als Aufwandmenge empfehlen sich 1,8 l/ha (Kosten 55 €/ha).
Damit die Produkte möglichst gut wirken, sollten die Winden beim Einsatz genügend Blattmasse gebildet haben (50 cm Trieblänge). Ein geeigneter Termin ist somit oft 10 bis 14 Tage nach dem Mähdrusch erreicht. Führen Sie vor dieser Behandlung keine Stoppelbearbeitung durch. Nach dem Einsatz sollten Sie zudem ca. 4 Wochen mit der Bearbeitung warten, damit sich die Wirkstoffe gut bis in die Rhizome verteilen. Wer Gülle ausbringen will, muss dies wegen der Einarbeitungspflicht mit berücksichtigen. Damit keine Minderwirkungen gegen die Winden auftritt, muss die Gülleausbringung später erfolgen.
Beim Einsatz glyphosathaltiger Mittel sollte die Wasseraufwandmenge bei 150 bis 200 l/ha liegen. Günstig während des Einsatzes sind Temperaturen unter 20°C. Beachten Sie immer die Glyphosat-Auflagen!