Maispflanzen scheinen ihr Wachstum an das Lichtangebot als Jungpflanze anzupassen. Damit kommt einer unkrautfreien Jugendphase besondere Bedeutung zu. Das haben Wissenschaftler der kanadischen Universität Guelph/Ontario um Prof. Clarence Swanton herausgefunden, informiert das Deutschen Maiskomitees (DMK).
Bekanterweise reagieren Maiskeimlinge empfindlich auf Unkrautkonkurrenz. Das wirkt sich auch auf den Ertrag aus. Unklar war aber bisher der genaue Mechanismus. Laut den Forschungsergebnissen scheint der Mais seine Umwelt und somit benachbarte Pflanzen anhand der Reflexion des Lichtes im roten Wellenspektrum zu erkennen.
Wie das DMK erläuterte, reflektiert der Boden Licht überwiegend im dunkelroten Wellenlängenspektrum, während grüne Pflanzen mehr hellrotes Licht zurückwerfen. Im unteren Bereich der Maispflanze überwiegt daher dunkelrotes, im oberen hellrotes Licht. Dieses Verhältnis ändert sich, wenn der Boden bewachsen ist. Über das Pigmentsystem Phytochrom löst dies Reaktionen beim Längenwachstum oder bei der Blattflächen- und Trockenmasseverteilung aus. Offenbar versuchen die Maispflanzen, Beschattung zu vermeiden. Sie reagieren mit einem verstärkten Längenwachstum und einer veränderten Blattstellung.
Außerdem sinkt bei starker Verunkrautung laut den aktuellen Forschungsergebnissen die Zahl der Kronenwurzeln. Diese gelten als wesentlich für den Maisertrag. Dagegen bilden Maispflanzenin einer ständig unkrautfreien Fläche mehr Körner aus. Wird die Fläche aber erst nach dem 4-Blatt-Stadium unkrautfrei gehalten, wachsen 6 % weniger Körner; gelingt das erst nach dem 8-Blatt-Stadium, sind es nach Berechnungen der kanadischen Wissenschaftler sogar 13 % weniger. Das DMK empfiehlt den Landwirten daher, mit den Herbizidbehandlungen möglichst früh im Nachauflauf zu beginnen, um kein Ertragspotential zu verschenken. (AgE)