Das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) hat Forderungen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) nach einer raschen Veröffentlichung der Ergebnisse einer Untersuchung über den Verbleib und die Folgewirkungen von Neonikotinoiden in Zuckerrüben-Folgekulturen indirekt zurückgewiesen.
Wie Dr. Nicol Stockfisch am vergangenen Freitag gegenüber AGRA-EUROPE feststellte, laufen die Untersuchungen noch. Rübenanbauerverbände und Zuckerunternehmen hätten in diesem Jahr die Frage nach Rückständen von Neonikotinoiden im Boden in Folgekulturen aufgegriffen, um den Sachstand auf wissenschaftlicher Basis bewerten zu können.
Über das IfZ organisiert würden dazu auf 50 Praxisflächen, auf denen 2016 angebaut worden seien, zu zwei Zeitpunkten - Mitte April und zur Kornfüllungsphase im Getreide beziehungsweise zur Blüte des Maises - Bodenproben gezogen. Untersucht würden die im Zuckerrübenanbau am Saatgut angewendeten neonikotinoiden Wirkstoffe Thiamethoxam und Clothianidin.
Derzeit stehe die zweite Bodenprobenahme kurz vor dem Abschluss, berichtete Stockfisch. Aktuell liefen die Probenaufbereitung und die Vorbereitung für die anschließenden Analysen. Die Untersuchungen erfolgten in einem spezialisierten, unabhängigen Labor. Nachdem diese zunächst einjährigen Ergebnisse vorlägen, würden sie nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewertet und weitere Schritte geplant.
Die Publikation von belastbaren Ergebnissen sei für das IfZ als wissenschaftliche Forschungseinrichtung an der Universität Göttingen ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit, betonte Stockfisch, die sich damit gegen den Vorwurf der AbL verwahrte, dass möglicherweise ein großer Pflanzenschutzmittelkonzern Einfluss auf den Umfang der untersuchten Präparate und die Untersuchung genommen habe.
Träger des IfZ ist der Verein der Zuckerindustrie (VdZ). Stockfisch widersprach zudem der Aussage der Arbeitsgemeinschaft, dass die Untersuchung vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanziell gefördert werde.