Bei der Erforschung der positiven Effekte mechanischer Stressbehandlung bei Pflanzen ist man einen wichtigen Schritt weitergekommen. Wie die Technische Universität Braunschweig bekanntgab, entdeckten Dr. Maria Pimenta Lange und Prof. Theo Lange vom Braunschweiger Institut für Pflanzenbiologie das für die Berührungsreaktion der Pflanze verantwortliche Gen. Dieses kodiere ein Protein, das für den Abbau eines bestimmten Pflanzenhormons, den Gibberellinen, zuständig sei.
Pflanzen zu drücken oder zu streicheln, sei eine jahrhundertealte Methode im japanischen Landbau, erläuterte die Hochschule. Die mechanische Stressbehandlung erhöhe die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und steigere damit auch den Ertrag, führe aber auch zu gedrungenem Wachstum und verzögertem Blühen.
In den kommenden Monaten will das Braunschweiger Forscherteam seine Arbeit fortsetzen und untersuchen, inwieweit in genveränderten Pflanzen nach einer Berührung gewünschte Eigenschaften wie eine gesteigerte Stressresistenz erhalten blieben. Auch soll untersucht werden, wie das identifizierte Gen als Marker beispielsweise in Züchtungsprogrammen eingesetzt werden kann.
„Langfristig bietet unsere Grundlagenforschung die Möglichkeit, die jahrhundertealte japanische Methode als Anwendung im ökologischen Landbau weiterzuentwickeln und nachteilige Auswirkungen mit Mitteln der Biotechnologie zu lindern“, so Lange.