Ein Verbändebündnis, zu dem unter anderem der Demeter-Verband und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) gehören, hat die Bundesregierung zum Stopp einer herbizidresistenten Rapssorte der Firma Cibus aufgerufen.
Wie das Bündnis mitteilte, wurde bei der Erzeugung der Sorte das Genom des Rapses gezielt mit „synthetischer“ DNA verändert. Damit ist die resultierende Pflanze nach Ansicht des Verbändebündnisses als gentechnisch verändert anzusehen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) habe das Verfahren allerdings als konventionelle Züchtung und so die Aussaat in Deutschland möglich gemacht, monierte die Gruppe.
Laut Antje Kölling vom Demeter-Verband kann es nun durch den Anbau des Cibus-Raps zu unerwünschten Auskreuzungen der darin eingebauten Herbizidresistenz kommen. Dadurch drohe eine Kontamination von Bio- und konventionellem Raps, warnte Kölling.
Die AbL-Gentechnikreferentin Annemarie Volling forderte die Bundesregierung im Namen des Bündnisses auf, die Aussaat des Cibus-Raps zu stoppen. Nur so könne die gentechnikfreie ökologische und konventionelle Landwirtschaft und Saatguterzeugung sowie die Umwelt vor Gentechnik-Kontaminationen geschützt werden, erklärte Völling.
Nach ihren Angaben hatten Umwelt- und Landwirtschaftsverbände, Saatgutinitiativen und Unternehmen im März 2015 gegen den Bescheid des BVL Widerspruch eingelegt, da sie die Einstufung der Cibus-Sorte als konventionelle Rapssorte als wissenschaftlich nicht haltbar ansehen. Das BVL habe dem zivilgesellschaftlichen Widerspruch am 3. Juni jedoch eine Absage erteilt und seine ursprüngliche Einschätzung bekräftigt, wonach es sich bei der eingesetzten Zuchtmethode um ein konventionelles Verfahren handle.