Ein Kommentar von Matthias Bröker:
Eines vorweg: Der Bienenschutz muss oberste Priorität beim Pflanzenschutz haben. Dass Einsätze, die Bestäuber oder andere Insekten schädigen können, reglementiert werden, ist gut und richtig.
Dass die Politik jetzt aber auch die sichere und bienenfreundliche Beizung von Rübensaatgut mit Neonics verbieten will, ist völlig unverständlich. Ein Abrieb der Wirkstoffe von der Pille ist ausgeschlossen. Somit ist die Beizung aktiver Bienenschutz. Getrieben vom öffentlichen Druck der NGOs und Teilen der Politik wollen die Entscheidungsträger eine gute Technologie in den Boden stampfen. „Hauptsache weg“. Die Folge: Mehr flächige Pyrethroidspritzungen gegen Blattläuse, mehr Resistenzen und eine immer schlechtere Wirkung. Den Bienen werden sie damit einen Bärendienst erweisen.
Die Debatte zeigt zudem, dass die Fakten im letztlichen Entscheidungsprozess in den Hintergrund rücken. Jetzt, auf der Zielgeraden, geht es nur noch um Meinungen und Mehrheiten. Recht bekommt der, der am lautesten schreit – wie die Grünen-Politiker Harald Ebner und Martin Häusling. Wo sie nur können, reden sie den Pflanzenschutz kaputt. Den Nutzen oder Alternativen nennen sie nicht. Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in politische Entscheidungen lässt sich so nicht stärken.