Die Maisproduktion bietet gegenüber dem Weizenanbau deutlich höhere Gewinne und hat sich daher in den zurückliegenden Jahren in wichtigen Produktionsländern erheblich ausgeweitet, während der Weizenanbau größtenteils stagnierte. Dieses Ergebnis seiner internationalen Betriebsvergleiche hat das agri benchmark Cash Crop Netzwerk auf seiner diesjährigen Konferenz vorgestellt, bei der vergangene Woche im dänischen Middelfart mehr als 40 Agrarökonomen aus allen fünf Kontinenten zusammenkamen.
Wie das Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI), das den Zusammenschluss gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) koordiniert, im Anschluss weiter mitteilte, zeigen die Untersuchungsergebnisse für Brasilien, die USA und Russland sowie die Ukraine und Tschechien eine Vergrößerung der Produktionsareale von Mais. Lediglich in Ungarn und Frankreich habe man eine Stagnation der Anbauflächen beobachtet. Im Gegensatz dazu sei der Weizenanbau in fast allen analysierten Ländern konstant geblieben.
Diese Entwicklung werde aufgrund der Analysenergebnisse typischer Betriebe plausibel, betonte das vTI. Die Gewinne pro Hektar hätten sich im Maisanbau nahezu durchgehend erheblich stärker nach oben entwickelt als beim Weizen. Grund dafür sei einerseits der stärkere Ertragsanstieg bei Mais. Hier habe man zum Beispiel in den USA Zuwachsraten von jährlich bis zu 2 % verzeichnet.
Hinzu komme, dass sich die Preisrelationen erheblich verschoben hätten, erläuterte das Institut. Während im langjährigen Mittel die Relation zwischen dem Weizen- und Maispreis etwa 1,4 zu 1 betragen habe, sei sie in den vergangenen Jahren auf 1,1 zu 1 gesunken. Sollte diese Preisrelation mittelfristig stabil bleiben, sei mit einer weiteren Verschiebung der Anbauflächen zugunsten von Mais zu rechnen. (AgE)