Zwei Wochen später als im langjährigen Durchschnitt hat vergangene Woche die Rapsblüte begonnen. Da der Raps zunächst an den Haupttrieben und erst nach und nach an den bis zu sechs Seitentrieben blüht, dürften die leuchtend gelben Felder dem Landschaftsbild bis zu vier Wochen erhalten bleiben.

Wie die Landwirtschaftskammer in Bad Kreuznach mitteilte, nimmt der Rapsanbau in Rheinland-Pfalz eine Fläche von rund 46 000 ha ein und liegt damit etwa gleichauf mit Braugerste. Im vergangenen Jahr seien in dem Bundesland etwa 143 500 t Raps geerntet worden. Deutschlandweit stehe Raps für die Ernte 2013 nach bisherigen Schätzungen auf gut 1,4 Mio ha; das seien etwa 75 000 ha mehr als im Vorjahr.

Der lange und kalte Winter habe das Wachstum der Pflanzen, deren Saat bereits Ende August bis Anfang September vergangenen Jahres ausgebracht worden sei, bis Ende März aufgehalten, so die Kammer. Der Witterungsverlauf danach sei zwar nicht optimal gewesen, habe aber durch regelmäßige Niederschläge eine sehr gute Entwicklung der Bestände bewirkt.

Die Landwirtschaftskammer hob hervor, dass Raps in der Fruchtfolge auch dem Boden gut tue. Durch die frühe Aussaat entwickle er noch vor dem Winter genug Blätter, um den Boden zu bedecken und den Acker vor Verschlämmung und Winderosion zu schützen. Außerdem greife die Rapspflanze mit ihren tiefen Pfahlwurzeln in die unteren Bodenschichten ein und hole dort Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden seien, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück.

Auch in Niedersachsen blüht der Raps. Hier steht die Ölfrucht auf knapp 130.000 ha. Die milderen Temperaturen der vergangenen Tage hat der Raps intensiv genutzt und einen Teil der Entwicklungsverzögerung aufgeholt. Er bietet jetzt den Bienen einen reich gedeckten Tisch, drei bis vier Bienenvölker können einen Hektar Raps als Futtergrundlage nutzen, die Imker gewinnen daraus bis zu 40 kg Honig. (ad/AgE)