Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat sich gegen ein Verbot gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland ausgesprochen. Sie hält es für absurd, dass Gentechnik in der Medizin völlig akzeptiert ist und bei Pflanzen und Nahrungsmitteln plötzlich als verpönt gilt, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Deutschland sei rohstoffarm und daher auf wissenschaftlichen Fortschritt angewiesen. "Stimmungsmache, um die Freiheit von Forschung einzuschränken, ist sehr gefährlich und eine Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Deutschland", so Wanka weiter. Die Politik dürfe den Ängsten in der Bevölkerung nicht ohne weiteres nachgeben. "Wir als Politiker müssen für unsere Überzeugungen einstehen. Auch dann, wenn sie gerade nicht populär sind."
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in Deutschland seit Jahren stark umstritten. Nach Plänen der EU-Kommission soll ein Verbot in einzelnen Mitgliedstaaten künftig möglich sein. Derzeit sind nach EU-Angaben 58 gentechnisch veränderte Organismen für den Gebrauch in Lebens- und Futtermitteln in der EU zugelassen. Dabei handele es sich um Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Ölraps und Zuckerrüben.