Anlässlich des Beginns der Rapsblüte im nördlichsten Bundesland hat der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, auf die großen Probleme der Landwirte bei der Rapsaussaat im vergangenen Herbst hingewiesen. Er erinnerte an die „extrem nassen Verhältnisse“, die den Landwirten Probleme bereitet hätten.
Landwirt Claus Claussen aus Wennbüttel in Dithmarschen widersprach Medienberichten, wonach Raps und Mais gegeneinander antreten müssten. Auch er habe in diesem Jahr nicht wie sonst 50 ha Raps angebaut, sondern nur 10 ha, berichtete der Ackerbauer. Die Ursache dafür sei aber kein „energiepolitischer“, wie es in Zeitungsmeldungen dargestellt worden sei, sondern die Witterung zur Bestellzeit im Herbst 2011. „Der Weizen wurde im vorigen Jahr sehr spät gedroschen; erst gegen Ende September waren wir damit fertig“, berichtete der Ackerbauer. Auf vielen Feldern sei eine nachfolgende Rapsbestellung nicht möglich gewesen, ergänzte Susanne van Giffen, die Nichte Claussens und Hofnachfolgerin. Nach der Bestellung habe es dann geregnet; die Folgen seien bis heute zu sehen. Claussen baut deshalb seinen Ausführungen zufolge statt - wie in früheren Jahren üblich - auf durchschnittlich 20 ha Mais an, sondern auf 60 ha.
Zwar sei auch Weizen oder Gerste eine Alternative gewesen, jedoch sei Saatgut für Sommergetreide in diesem Frühjahr knapp gewesen. Ferner passe Mais besser in die Fruchtfolge. Zudem drücke der Wechsel von einer Winter- auf eine Sommerfrucht, also von Getreide und Raps auf Mais, den Pflanzenschutzaufwand erheblich. AgE