Die Unentschiedenheit der deutschen Bundesregierung ist einer der Gründe für die derzeitige Hängepartie um die Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat. So deutet zumindest der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel die Lage, nachdem die Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) auf Donnerstag dieser Woche vertagt wurde.
Hier soll über eine Zulassungsdauer von fünf Jahren entschieden werden. Der grüne Minister fordert von der gegenwärtig geschäftsführenden Bundesregierung bei dieser Abstimmung statt der Enthaltung ein klares Nein. Sollte es zur Abstimmung kommen, wird sich Deutschland jedoch aller Voraussicht nach enthalten.
Wenzel pocht außerdem auf eine „Kennzeichnungspflicht bei der Anwendung von Pestiziden und Transparenz bei den Aufzeichnungen über die Anwendung. „Wo Glyphosat drin ist, muss auch Glyphosat draufstehen“, erklärte der Minister. Die Bürger hätten das Recht zu erfahren, wie, wo und warum das „Pflanzengift“ zum Einsatz komme. Die Kennzeichnungspflicht könne er sich durchaus auch in Form von Hinweisschildern an Feldern und in der Nähe von Gewässern vorstellen. Wenn die Natur und die Gesundheit bedroht seien, dürfe man nicht auf Warnhinweise verzichten, so Wenzel.