Bleibt der Ertrag aufgrund der Trockenheit hinter den Erwartungen zurück, hinterlassen die Bestände deutlich mehr Nährstoffe auf der Fläche. Insbesondere Stickstoff wurde nicht vollständig in Pflanzenmasse umgesetzt, sodass im Herbst mit höheren Nmin-Gehalten zu rechnen ist.
Da die Böden häufig tiefgründig trocken sind, wäscht kurzfristig auch kein Nitrat aus. Dennoch gilt es bei einer folgenden Sommerung, die Nährstoffe jetzt mithilfe von Zwischenfrüchten zu binden. Sobald Niederschläge zu erwarten sind, die den Boden ausreichend befeuchten, sollten Sie mit der Aussaat beginnen. Je mehr Nährstoffe sie für die Folgefrucht binden, desto mehr entlasten Sie Ihr Düngekonto in der kommenden Saison, da Mineraldünger eingespart werden kann.
Ohnehin werden viele Betriebe Probleme mit den Nährstoffüberhängen in der Nährstoffbilanz bekommen. Es empfiehlt sich mit Hilfe von schriftlichen Vermerken zu begründen, warum man die Salden nicht einhalten konnte.
Die niedrigen Erträge wirken sich auch auf die Düngebedarfsermittlung aus. Sie reduzieren das dreijährige Ertragsmittel und damit auch den Düngebedarf.
Weicht Ihr diesjähriger Ertrag um mehr als 20% vom Niveau des Vorjahres ab, dürfen Sie laut DüV für die Errechnung des Dreijahresmittels das Ertragsniveau des Vorjahres auch für dieses Jahr einsetzen. Hier müssen Sie ebenfalls schriftlich vermerken, warum Sie den aktuellen Ertrag nicht berücksichtigt haben.