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Wirtschaftlicher Getreideanbau auf Sandstandorten

Auf sandigen Standorten stellen sich dem Getreideanbauer zwei Fragen: Welches Getreide bringt am meisten Gewinn? Und: Welche Anbauintensität rechnet sich am besten? Eine langjährige Versuchsserie der Saaten-Union gibt hierzu Orientierung. Der Versuch steht auf dem Hybro Zuchtstandort Wulfsode (Lüneburger Heide).

Lesezeit: 4 Minuten

Auf sandigen Standorten stellen sich dem Getreideanbauer zwei Fragen: Welches Getreide bringt am meisten Gewinn? Und: Welche Anbauintensität rechnet sich am besten? Eine langjährige Versuchsserie der Saaten-Union gibt hierzu Orientierung.


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Der Versuch „Fruchtarten im Wettbewerb“ steht auf dem Hybro Zuchtstandort Wulfsode (Lüneburger Heide) auf gut 30 Bodenpunkten. Seit 2002 vergleicht die Saaten-Union dort die jeweils aktuellen Roggen-, Triticale- und Winterweizensorten bei unterschiedlicher Saatzeit und Anbauintensität. Die Anbauintensitäten wurden 2011 neu angepasst und können im Folgenden vierjährig zusammengefasst werden.


Die vier Intensitäten unterscheiden sich unter anderem in der Stickstoffdüngung: Verglichen werden alle drei Fruchtarten in einer roggenangepassten Düngungsstufe in Höhe von ca. 120 kg/ha N in zwei Gaben sowie einer standortangepassten Weizendüngung mit 160 kg/ha N in drei Gaben. Beide Düngungsintensitäten wurden in einer Variante einmalig in EC 39 mit einem Fungizid behandelt, in einer weiteren zweimal in EC 32 und EC 49. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Behandlungsmaßnahmen.



Der kostenkorrigierte Geldrohertrag


Für die Berechnung des kostenkorrigierten Geldrohertrags wurde Roggen mit 17 €/dt bewertet, Triticale mit 18,50 €/dt, Weizen ungeachtet der Qualität mit 20 €/dt. Abb. 1 fasst die Ergebnisse vierjährig zusammen: Am lukrativsten war Hybridroggen in der extensiven Anbaustufe mit 120 kg/ha N und nur einer Fungizidbehandlung. An zweiter Stelle folgten die Triticalevarianten mit Roggendüngung, dann der zweimal behandelte Hybridroggen.


Langjährig, über 13 Jahre verrechnet, liegt Weizen in Walsrode immer noch knapp an erster Stelle. Diese anspruchsvolle Kultur fiel jedoch in den letzten Jahren ertraglich stärker ab, insbesondere 2011 und 2014 (Abb. 2). Grund war zum einen die extreme Frühjahrstrockenheit der letzten Jahre, eventuell notwendige Notberegnungen der Versuche kamen für den Weizen meist zu spät. Zum anderen standen in den letzten Jahren mit den neuen Turbohybriden und SU Agendus äußerst leistungsfähige Roggen- und Triticalesorten im Fruchtartenvergleich, Weizen verlor damit an ökonomischer Vorzüglichkeit.



Spätsaaten anders behandeln?


Das Versuchsfeld Wulfsode dient in erster Linie der Hybridroggenzüchtung. Weil die zeitige Septembersaat aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nicht immer ausgedrillt werden konnte, stehen für eine mehrjährige Zusammenfassung nur die mittlere Saatzeit bis Mitte Oktober sowie die um weitere zwei bis drei Wochen verspätete Aussaat zur Verfügung.


Bezogen auf die wirtschaftlichen Anbauvarianten mit der Roggendüngung fiel die Spätsaat bei Weizen sowie Triticale um 3–4 dt/ha ab, bei Weizen um 5 dt/ha.

Interessant waren allerdings die Wechselwirkungen mit der Anbauintensität, berichtet die Saaten-Union weiter. Bei allen vier Fruchtarten wurde der höchste Naturalertrag mit der geringeren N-Düngung bei gleichzeitig intensivem Fungizideinsatz erzielt (Tab. 2).


Triticale tickt anders


Triticale zeigt darüber hinaus zwei Besonderheiten. Zum einen reagiert diese Fruchtart in beiden Düngungsstufen und Saatzeiten besonders günstig auf eine zweimalige Fungizidbehandlung. Zum anderen fällt sie in den beiden Anbauvarianten mit höherer N-Versorgung nicht im Ertrag ab! Dieses Ergebnis weicht von den Erfahrungen der Vorjahre ab und könnte ebenfalls mit den mehr oder weniger ausgeprägten Frühjahrstrockenheiten der letzten vier Versuchsjahre zusammenhängen.


Bei Weizen ist bekannt, dass diese Fruchtart auf Trockenstandorten empfindlich auf Reifeverzögerung reagiert, deshalb die negative Reaktion auf die entwicklungsverzögernden Intensivvarianten und auch die Spätsaat. Roggen andererseits kann hohe Stickstoffgaben aufgrund der begrenzten Proteineinlagerung nicht verwerten, ein Ertragszuwachs war also nicht zu erwarten. Triticale konnte im Vergleich dazu hohe Stickstoffgaben besser verwerten. Damit korrespondierend, profitiert er stärker von einer ungestörteren Kornfüllung nach einer späten Fungizidbehandlung. Hinzu kommt der bessere Schutz gegen den früh auftretenden Gelbrost bei einer zweigeteilten Behandlung – gerade SU AGENDUS profitiert von dieser Maßnahme enorm, so die Saatzüchter.


Das bleibt festzuhalten


Auf dem besseren Sandstandort Wulfsode war Hybridroggen in den letzten vier Jahren eindeutig das wirtschaftlichste Getreide. Am profitabelsten zeigten sich die neuen Turbohybriden bei kostensparender N-Düngung und lediglich einer Fungizidbehandlung.


Weizen fällt dagegen mittlerweile wirtschaftlich ab, diese Fruchtart litt am meisten unter den Frühjahrstrockenheiten im Untersuchungszeitraum. Triticale reagierte eindeutig positiv bzw. weniger kritisch auf reifeverzögernde Anbaumaßnahmen. Diese Fruchtart zeigte sich bei ausreichender N-Versorgung und doppeltem Fungizideinsatz in der Spätsaat erstaunlich leistungsstabil.

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