Das flämische Forschungsinstitut VIB hat erste Erfolge mit gentechnisch verändertem (GV) Mais im Freilandanbau erzielt. Wie das Institut mitteilte, hat die Auswertung der ersten Ernte von einem Versuchsfeld in Wetteren ergeben, dass die Pflanzen wie im Laborversuch auch im Freiland höher wachsen und längere Blätter ausbilden als die der nicht gentechnisch veränderten Kontrollgruppe.
Im Fokus des im Mai 2012 gestarteten und auf drei Jahre angelegten Projekts stehen Maispflanzen mit einer erhöhten GA-20 Oxidase-Konzentration. Dieses Enzym sei wichtig für die Produktion des Pfanzenhormons Gibberelinsäure, das auch in herkömmlichen Pflanzen für die Anregung des Wachstums und für die Zelldehnung verantwortlich sei, erläuterte das VIB.
In den vergangenen Jahren habe die Forschergruppe unter der Leitung von Dirk Inzé und Hilde Nelissen bereits gezeigt, dass der GV-Mais unter Laborbedingungen im Gewächshaus bis zu 40 % höher als die Kontrollpflanzen gewachsen sei. Die Auswertung des ersten Feldversuchs habe nun ergeben, dass die Blätter um 30 % bis 60 % länger und die Einzelpflanzen durchschnittlich fast 40 % größer seien. Dies zeigt Inzé zufolge, dass Feldversuche äußerst wichtig seien, um neue Einblicke in die Entwicklung von Pflanzen und in ihre Fähigkeit zur Anpassung an sich ändernde Wachstumsbedingungen zu gewinnen. Der Anbauversuch solle im laufenden Jahr und 2014 mit unterschiedlichen Anbauintensitäten wiederholt werden.
Ziel des Projekts sei es, die Wachstumsregulierungsprozesse der Pflanzen besser zu verstehen. Obwohl in der Versuchsanordnung gentechnisch veränderter Mais eingesetzt werde, könnten die gewonnenen Erkenntnisse auch in der konventionellen Pflanzenzüchtung angewendet werden. Der Feldversuch sei auf dem Gelände des Instituts für Landwirtschafts- und Fischereiforschung der flämischen Regierung durchgeführt worden. (AgE)