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Zauberwort heißt „Blühstreifen“

Das Landschaftsbild am Ortsrand der kleinen südoldenburgischen Gemeinde Lindern (Landkreis Cloppenburg) spiegelt die rasante Entwicklung der Landwirtschaft der vergangenen Jahre wider. Äcker mit hoch gewachsenem Mais bestimmen das Bild bis zum Horizont. Es handelt sich um etwa 40 % der Ackerflächen in der Gemeinde.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Landschaftsbild am Ortsrand der kleinen südoldenburgischen Gemeinde Lindern (Landkreis Cloppenburg) spiegelt die rasante Entwicklung der Landwirtschaft der vergangenen Jahre wider. Äcker mit hoch gewachsenem Mais bestimmen das Bild bis zum Horizont. Es handelt sich um etwa 40 % der Ackerflächen in der Gemeinde, berichtet das Landvolk.


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Hubert Moorkamp lebt und arbeitet mit seiner Familie in Lindern. Er ist Landwirt, baut auch Mais an. Mais sei als Futter- und Energiepflanze in der modernen Landwirtschaft unverzichtbar, sagt der 45-Jährige. Vor zwei Jahren hat er sich das erste Mal dafür verwendet, dass das Landschaftsbild aufgelockert wird. „Blühstreifen“ heißt das Zauberwort.



Gemeinsam mit der Jägerschaft hat Hubert Moorkamp in seiner Heimatgemeinde diese Blühstreifen angelegt. Sie befinden sich an Ackerrändern, durchschneiden gelegentlich auch große Maisflächen. „In der Gemeinde Lindern summieren sich diese Streifen mit den bunten Blüten auf gut und gerne zwölf Hektar“, sagt Moorkamp. Auf diesen Blühstreifen wächst eine bunte Vielfalt an Gräsern, Blumen und Nutzpflanzen. Die ausgesäten Samenmischungen bestehen aus Hafer, Buchweizen, Sonnenblumen, Malven, Borretsch, Ringelblumen und Phacelia. Im Sommer stehen diese Pflanzen in voller Blüte.



Davon profitieren nicht nur die fleißigen Bienen, deren Imker dank der Blühstreifen zunehmend bessere Honigernten einfahren, so der Bauernverband weiter. Die Streifen bieten auch Schutz für das Wild. Fasane, Kaninchen, Rebhühner, Hasen und Rehwild finden hier Deckung und Nahrung. Das ist auch der Grund, warum sich Jäger an der Anlage und der Finanzierung der Blühstreifen gerne beteiligen.


In einigen Bereichen gingen Wildtier-Populationen zurück. Die intensive Landwirtschaft, Klimaveränderungen mit zu kalten und zu trockenen Frühjahren sowie Krankheiten unter den Tieren waren dafür die Ursache, berichtet Hubert Moorkamp. Der weitere Rückgang bei den Fasanen sei wohl auch dank der Blühstreifen aufgehalten worden. Bei dem vermehrten Vorkommen von Raubwild wie Fuchs, Marder, Rabenvögel und mittlerweile auch Dachs und Waschbär böten die Blühstreifen dem Niederwild Rückzugs- und Schutzräume.



Der Ort Lindern steht in Sachen Blühstreifen beispielhaft für viele andere Kommunen im Emsland und in den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg. Dort entstanden in den vergangenen Jahren an vielen Stellen diese Blühstreifen. Hubert Moorkamp ist sich sicher, dass damit auch ein positives Signal in Richtung Imageverbesserung für die Landwirtschaft verbunden ist.



Moorkamps Berufskollegen Heinrich Kollmer und Johannes Elbers aus Lindern pflichten ihm bei. Kreisweit seien inzwischen in allen Gemeinden gemeinsam mit der Jägerschaft viele Hektar Blühstreifen angelegt worden. Sie lockerten das Landschaftsbild auf. Die drei Landwirte setzen auch auf den Anbau von Zwischenfrüchten. Wenn das Getreide abgeerntet sei, könne auf den Äckern mit Hilfe des Anbaus von Zwischenfrüchten wie Senf, Raps, Sonnenblumen oder Ölrettich der Boden gut durchwurzelt werden.



Auch dort finde das Niederwild einen guten Schutz. Zudem werde das Landschaftsbild aufgelockert. Heinrich Kollmer: „Wir können nur immer wieder an unsere Berufskollegen appellieren, mit dem Anbau von Zwischenfrüchten großflächige Deckungsmöglichkeiten für das Wild zu schaffen, Nährstoffe besser im Boden zu binden und Winderosionen zu vermeiden.“ Außerdem würden Unkräuter unterdrückt.

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