Der Mais ist in Deutschland mit Abstand die Energiepflanze Nummer Eins, wenn es um die Erzeugung von Biogas geht. Ganze 88 % macht er an den pflanzlichen Gärsubstraten aus, teilt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit.
Das macht sich auch auf dem Acker bemerkbar: Der Maisanteil an der Gesamtfläche hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. In Niedersachsen wird auf einem Drittel der Ackerfläche Mais angebaut. Hiervon wiederum ist jeder dritte Hektar sogenannter Energiemais. Diese Entwicklung wird in der Bevölkerung nicht unkritisch gesehen.
Bei der Suche nach Alternativen ist die Zuckerrübe laut der Kammer ein vielversprechender Kandidat. In Niedersachsen ist die Rübe als Biogassubstrat kein Neuling. In den klassischen Rübenanbaugebieten wie dem südlichen und östlichen Niedersachsen findet schon heute ein Teil der Zuckerrüben den Weg in den Fermenter. Das betrifft vor allem die über die vertraglich vereinbarte Menge geernteten „Überrüben“, aber auch kleinere gezielt für die Biogasgewinnung angebaute Rübenmengen.
Auch in Gebieten, in denen bislang die Zuckerrübe keine Rolle spielte, wird über ihren Anbau als Energiepflanze nachgedacht. Das gilt zum Beispiel für das Emsland. Nährstoffreiche Böden und höhere Niederschläge versprechen auch dort durchaus hohe Rübenerträge.
Vieles spricht dafür, die Zuckerrübe als Ergänzung zum Mais für die Biogasgewinnung einzusetzen, heißt es weiter. Durch ihren hohen Zuckeranteil enthält sie viel Energie. Auch die Methanausbeute kann sich sehen lassen. Nach bisherigen Erfahrungen aus der Praxis lässt sich schon mit einem Rübenanteil von 20 bis 30 % im Gärsubstrat der Methangehalt im Biogas um 2 % steigern.
Weitere Vorteile: Dank der zügigen und hohen Abbaurate wird das Substrat insgesamt rührfähiger, was den Strombedarf für die Rührtechnik der Anlage reduziert. Und nicht zuletzt greift die Zuckerrübe als niedrig wachsende Kultur deutlich weniger in das Landschaftsbild ein als der Mais. (ad)