Unter den regional immer noch trockenen Bedingungen ist nicht nur auf klassischen Bor-Mangelstandorten (hohe pH-Werte, leichte Standorte), sondern auf allen Flächen eine ergänzende Bordüngung über das Blatt sinnvoll. Hierbei sind Bormengen von in Summe über 400 g/ha zu empfehlen (700 g Bor/ha sollten allerdings nie überschritten werden).
Idealer Termin ist der Bestandesschluss der Rüben, da dann neben der großen Aufnahmefläche über das Blatt auch der Trichtereffekt (Ableitung des Bors durch Niederschläge zur Rübenwurzel hin) voll zum Tragen kommt. Geteilte Gaben (z. B. das Gros zum Reihenschluss und kleine Ergänzung mit der ersten Fungizidapplikation) wirken besser.
Auf einigen Flächen steht in Kürze ein (weiterer) Insektizideinsatz an. Arbeitswirtschaftlich ist es sinnvoll, die Bor- und Insektizidapplikation zu kombinieren. Insbesondere bei systemisch wirkenden Insektiziden (z. B. Teppeki) gibt es dabei übereinstimmende Anforderungen: Sowohl Bor als auch die systemischen Insektizide müssen auf eine möglichst große Blattfläche appliziert werden, um gut zu wirken. Die meisten Borprodukte sind gut mit Insektiziden mischbar.
Beim Einsatz von Pyrethroiden ist auf ein pH-stabilisiertes Borprodukt, wie z.B. das Kombi-Präparat EPSO Bortop zu setzen, da es ansonsten zu einer Inaktivierung des Pyrethroids kommen kann. Die Gefahr steigt, je größer die Zeitspanne zwischen Ansetzen der Spritzbrühe und Ausbringung ist. Bitte sehen Sie aus Verträglichkeitsgründen unbedingt von Mehrfachmischungen aus Blattdüngern, Insektiziden und Herbiziden ab. Sollten Sie noch keine Erfahrungen mit der geplanten Tankmischung haben, sprechen Sie zuvor mit Ihrem regionalen Berater oder dem Pflanzenschutzmittelhersteller.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.