Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat erstmals zwei Fungizide zur Behandlung von Turcicum-Blattdürre (Setosphaeria turcica) im Mais zugelassen.
Das Deutsche Maiskomitee (DMK) stellt dazu klar, dass der Einsatz der Fungizide unter anderem nur nach einem Warndienstaufruf der amtlichen Pflanzenschutzdienste erfolgen dürfe. Auch dann dürfe die Anwendung nur in hochanfälligen Sorten auf einem den Befall fördernden Standort bei entsprechender krankheitsfördernder Witterung und einem sichtbaren Krankheitsbefall durchgeführt werden.
Das DMK appellierte an alle Landwirte, sich an diese Vorgaben zu halten und gegebenenfalls ihre pflanzenbaulichen Maßnahmen für die nächsten Jahre entsprechend anzupassen. Ziel sollte es sein, den allgemeinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Mais weiterhin auf einem niedrigen Niveau zu halten, um den Zielen des „Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz“ (NAP) Rechnung zu tragen.
Mit dem NAP verfolge die Bundesregierung - basierend auf der EU-Pflanzenschutz-Rahmenrichtlinie - das Ziel, die applizierten Mengen an Pflanzenschutzmitteln unter anderem in der Landwirtschaft weiter zu reduzieren, so das DMK. Die Kultur Mais weise bisher einen niedrigen Behandlungsindex von 1,9 auf.
Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel beschränke sich derzeit auf eine Anwendung von Herbiziden im frühen Jugendstadium zur Unkrautkontrolle und gegebenenfalls einer Behandlung mit Insektiziden in Befallsgebieten des Maiszünslers. Der Einsatz von Fungiziden sei bislang nicht möglich gewesen, da keine zugelassenen Mittel zur Verfügung gestanden hätten.
In den meisten Fällen könne beim Mais das Risikopotential für Blattkrankheiten durch eine angepasste Fruchtfolgegestaltung, Boden- beziehungsweise Stoppelbearbeitungsverfahren oder die Sortenwahl deutlich reduziert werden, erklärte das DMK. Eine ungünstige Bodenstruktur und nicht zuletzt auch die lokale Witterung seien oft maßgebliche Ursachen für zunehmenden Krankheitsdruck.