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Sie lesen einen Beitrag von der Saaten-Union GmbH

So überprüfen und verbessern Sie den Feldaufgang bei Mais

Für Maisprofis ist ein gleichmäßiger Feldaufgang ein entscheidendes Kriterium für einen hohen Maisertrag. Bedeutet ein ungleichmäßiger Feldaufgang automatisch einen schlechteren Ertrag? Und wie kann der Feldaufgang verbessert werden?

Lesezeit: 4 Minuten

Zunächst stellt sich die Frage, wie der Feldaufgang sicher beurteilt werden kann. Hierbei schwappt ein neuer Trend aus den USA zu uns: die Bonitur mittels Fähnchen. Die Firma Precision Planting, LLC. hat ein Paket für einen sog. Fähnchen-Versuch zusammengestellt. In dem Paket sind Markierungsstäbe mit vier verschieden farbigen Fahnen enthalten. Jede Farbe steht für einen Tag des Auflaufens. Mit dem Sichtbarwerden der ersten Kulturpflanze wird die erste Farbe gewählt. Für jeden nachfolgenden Tag folgt eine weitere Farbe. Am Ende ist eine Zählreihe mit vier unterschiedlichen Auflauftagen und Farben zu erkennen.

Wer in der Praxis arbeitet, weiß natürlich, dass später aufgelaufene Pflanzen kleiner sind. Aber die wenigsten machen sich klar, wie groß der Unterschied ist, wie lange er sichtbar ist und welche Ertragsdepressionen damit einhergehen. Die Ertragsauswirkungen des Feldaufganges sind besonders gut in Mais, Zuckerrüben und Sonnenblumen überprüfbar.

Ergebnisse aus einem Praxisversuch

Unser Vertriebsberater Andreas Kornmann hat für die Bonitur des Auflaufs zwei Reihen auf einer Länge von je 6,66 m (insgesamt 10 m²) nach der Saat am 22. April markiert. Am 07. Mai sind die ersten Maispflanzen aufgelaufen. Diese wurden mit grünen Fähnchen markiert. Die am nächsten Tag aufgelaufenen Pflanzen wurden mit blauen Fähnchen für Tag 2 markiert. Das gleiche auch an Tag 3 und Tag 4 (Abbildung 1).

Um zu überprüfen, wie sich der versetzte Feldaufgang auf die Kolbenausbildung auswirkt, erfolgte die Bonitur der Kolben am 26. August kurz vor der Ernte. Aufgrund der extremen Trockenheit im Sommer 2022 war die Befruchtung und die darauffolgende Kolbenausbildung insgesamt sehr schwach. Zwischen Tag 1 und Tag 2 ergab sich schon eine deutliche Differenzierung im Kolbengewicht (Tabelle 1). Pflanzen, die am Tag 4 aufgelaufen waren, hatten zur Ernte nur noch eine marginale Kolbenausbildung.

Ergebnisse aus der Ernte 2023 werden in der Zeitschrift praxisnah 1/2024 vorgestellt.

Schon dieses einjährige Ergebnis macht deutlich, dass die Ertragsunterschiede je Pflanze stark vom Feldaufgang abhängen und während der ganzen Vegetationsperiode sichtbar bleiben.

Was sind die Gründe hierfür?

Sind Fehlstellen vorhanden, so können diese kaum kompensiert werden und der Ertrag wird nicht sein Optimum erreichen! Die zuerst aufgelaufenen Pflanzen beschatten die später aufgelaufenen – eine Konkurrenzsituation um Ressourcen entsteht. Die Nachzügler bilden dann weniger Biomasse aus. Zudem können eingeschränkte Herbizdverträglichkeiten bei den Nachzüglern eine Wuchsdepression bei Terminspritzungen hervorrufen.

Aber auch auf die Kolbenausbildung hat der verzögerte Auflauf Einfluss: Eine reduziertere Blühsynchronisation von frühen und späten Pflanzen führt dann bei den Nachzüglern zu einer schlechteren Einkörnung (Abbildung 2).

Wie lässt sich der Feldaufgang nun verbessern?

1. Boden und Bodenbearbeitung

Die Bodenbearbeitung ist im Vorfeld so durchzuführen, dass ein feinkrümeliges Saatbett, aber dennoch mit Struktur an der Oberfläche, entsteht. Das Korn muss einen guten Bodenschluss haben. Um einen gleichmäßigen Feldaufgang zu erreichen, sollte die Bodenbearbeitung nicht wesentlich tiefer als die geplante Saattiefe erfolgen. Die kapillare Bodenstruktur sollte nicht gebrochen werden, auch um Wasserverluste zu vermeiden.

Bei all der Unterstützung durch die Technik in der Aussaat: Selbst ist der Mensch! Sie entscheiden, ab wann gedrillt wird und wie die Saatbettbereitung ausgeführt wird. Dabei gilt: „Saatbett geht vor Saatzeitpunkt“.

2. Temperatur und Witterung

Mais ist eine wärmeliebende Kulturart. Ideal keimt er ab 9 °C. Oft wird der Mais aber schon ab 6 °C Bodentemperatur gelegt. Dieses ist nur zu empfehlen, wenn nach der Saat eine Schönwetterphase mit steigenden Temperaturen vorhergesagt wird. Falls nicht, warten Sie besser! Generell sollte nicht gegen die Witterung gearbeitet werden: Wird das Saatgut in einen zu nassen und kalten Boden eingeschmiert, ist ein gleichmäßiger Feldaufgang ausgeschlossen!

3. Ablagetiefe und Drilltechnik

Die Kunst besteht darin, die richtige Ablagetiefe mit einer gleichmäßigen Bodenbedeckung für die unterschiedlichsten Bodenarten und Aussaatbedingungen zu finden. Technikhersteller nehmen sich zunehmend dieses Themas an und unterstützen hier mit brauchbaren Lösungen. So sind in der Praxis erste Maschinen mit einer individuellen Schardruckanpassung für das einzelne Schar bzw. Scharpaare zu finden. Technisch sind neben einer automatischen Schardruckanpassung vor allem diverse Andruck- und Schließsysteme wichtig für einen gleichmäßigen Feldaufgang.

4. Sortenwahl und Aussaatstärke

Es gibt Sorten, die prädestiniert sind für kalte, tiefgründige und feuchte Böden aber auch Sortentypen, die ihr volles Ertragspotenzial auf warmen, trockenen und leichten Böden zeigen. Grundlage für einen guten Feldaufgang ist immer eine standortorientierte Sortenwahl! Die Aussaatstärke sollte sich an Sorte, Nutzungsrichtung, Boden klimatischen Gegebenheiten orientieren. Nutzen Sie zudem digitale Unterstützung: Mit Aussaatkarten können Bodenunterschiede berücksichtigt und der Feldaufgang verbessert werden.

Wer weiterhin einen ungleichmäßigen Feldaufgang beobachtet, sollte zur Schwachstellenanalyse übergehen.

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