Klimaschutz, Verbraucherwünsche und politisch gewünschte Transformationen stellen die landwirtschaftlichen Unternehmen, aber auch die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche zunehmend vor große Herausforderungen. Dazu kommen Strukturwandel, Marktturbulenzen, Preissteigerungen.
Das weiß auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und versucht, den Landwirten Lösungen anzubieten. Beim 21. Unternehmertag von Kammer, Volks- und Raiffeisenbanken in der Stadthalle Cloppenburg betonte LWK-Präsident Gerhard Schwetje, dass die Betriebe neue Wege suchen müssten, um unter den veränderten Bedingungen auch in Zukunft die Produktion hochwertiger Lebens- und Futtermittel sicherzustellen, ihre Aufgaben beim Natur- und Artenschutz wahrzunehmen und ihre Betriebe weiterzuentwickeln.
„Nur mit dem Mut zu Veränderung und auch einer gewissen Risikobereitschaft ist es möglich, Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Ökologie miteinander zu verbinden und für die folgenden Generationen eine sichere und solide Basis zu schaffen“, ist Schwetje überzeugt.
Politische Rahmenbedingungen müssen passen
Den landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen fehle es weder an Mut noch an Kreativität und der Bereitschaft, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen und Veränderungen in die Tat umzusetzen, sagte Kammerpräsident Schwetje.
Neben der richtigen inneren Einstellung fürs persönliche Glück bedürfe es politischer Unterstützung von außen: „Auch die Rahmenbedingungen müssen passen: Sie müssen Planungssicherheit bieten – und das nicht nur in Krisenzeiten“, so Schwetje. „Diese Rahmenbedingungen müssen verlässlich sein und der Sicherheit und den sozialen Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Familienunternehmen gerecht werden.“
In Weser-Ems hängt viel an der Landwirtschaft
„Wir Volks- und Raiffeisenbanken aus Weser-Ems wissen sehr wohl, was in unserer Region an der Landwirtschaft hängt“, ergänzte Rainer Herbers, Vorstand der VR-Bank in Südoldenburg eG sowie stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Landwirtschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems.
„Unser Menschenschlag zwischen Weser und Ems, zwischen der Küste und dem Osnabrücker Land ist von jeher geprägt, anzupacken, wenn es nötig ist – deshalb ist uns auch nun nicht bange, die Herausforderungen zusammen anzugehen.“
Ministerin: Von allen ist Veränderungsbereitschaft gefragt
Welche Veränderungen aus Sicht der Landesregierung auf die Landwirte zukommen, beschrieb Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte: „Die Klimakrise und der Wunsch beispielsweise nach mehr Tierschutz erfordern Veränderungsbereitschaft von allen, der Landwirtschaft aber auch der gesamten Gesellschaft.“ Die Landesregierung unterstütze schweinehaltende Betriebe durch das „Zukunftsprogramm Diversifizierung“, um wirtschaftlich und ökologisch tragfähige neue Geschäftsfelder zu entwickeln.
„Aber auch die Verbraucher sind gefragt, beim Einkauf genau hinzuschauen und zu saisonalen, regionalen Erzeugnissen zu greifen“, betonte die Ministerin.
Ausgefeilte und kreative Betriebskonzepte sowie eine gesunde Einstellung zu Leben und Arbeiten könnten die Landwirte sowie ihre Betriebe fit machen für die Zukunft, lautete am Ende die Botschaft für die gut 200 Besucher.