Am Donnerstag ist in Scheibe-Alsbach im Landkreis Sonneberg Deutschlands größte und innovativste Heutrocknungs- und verpackungsanlage eröffnet worden. Die Anlage des landwirtschaftlichen Biobetriebs Heu-Heinrich GmbH hat 4,9 Mio. € gekostet, davon übernahm Thüringen 1,9 Mio. € Investitionsförderung.
Gegenüber dem MDR erklärte Geschäftsführer Heinrich Meusel, dass er in der neuen Halle Heu in größeren Mengen trocknen und anschließend auch direkt verpacken könne. Das ermögliche im Sommer die Produktion von mehr Tierfutter in besserer Qualität.
Durch die neue Anlage wird die Kapazität den Angaben zufolge verdreifacht. Damit reagiere das Unternehmen auch auf die deutschlandweit hohe Nachfrage nach den Heuprodukten.
So funktioniert´s
Das Heu wird nach der Ernte noch feucht in die Halle gebracht und mit einem Deckenkran in insgesamt fünf Boxen verteilt, erklärt der MDR weiter. Eine Box fasst bis zu 120 t Heu. Die Energie liefert eine Solaranlage in Kombination mit Dachwärme. Die warme Luft wird vom Dach weitergeleitet und dann von unten in den Heustock eingeblasen.
In der Nacht sowie bei schlechtem Wetter kommen Entfeuchter zum Einsatz, die teilweise mit einem Energiespeicher betrieben werden. Innerhalb von vier Tagen könne so etwa die Heumenge von 60 ha Wiese getrocknet werden, heißt es. Anschließend wird es in der selben Halle für den Verkauf in einzelnen Beutel verpackt.
Abpackung in saniertem Gebäude
Zur Anlage gehört auch eine sanierte zweite Halle. Dort werden die abgepackten Heubeutel mit Hilfe eines Roboters weiter in Kisten verpackt und auf Paletten gestapelt.
Heu-Heinrich verkauft nach eigenen Angaben pro Jahr etwa 1,5 Mio. abgepackte Heubeutel in verschiedenen Größen. Am beliebtesten ist laut Unternehmen das Bio-Bergwiesenheu für Nager wie Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 28 Mitarbeiter.
Land zufrieden
Zufrieden zeigte sich Agrarministerin Susanna Karawanskij bei der Eröffnungsfeier. "Das Projekt entspricht unseren nachhaltigen Fördergrundsätzen. Mit der Um- und Nachnutzung des alten Gebäudes werden örtlicher Leerstand und Neuversiegelung vermieden sowie die dörfliche Innenentwicklung gefördert. Die Betriebserweiterung am neuen Standort schafft Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in der Region. Mit der modernen Anlage zeigt sich die Innovationskraft unserer ländlichen Räume", so die Politikerin.