Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.
Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu, heißt es im aktuellen DBV-Situationsbericht. Mit heute 794.300 € Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 411.000 € je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 193.300 € und im Baugewerbe 59.500 €.
Land- und forstwirtschaftliches Vermögen nur zu einem Drittel fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag Ende 2022 bei 197,2 Mrd. €. Davon entfallen 29 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 71 % auf Bauten und Anlagen.
Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 29 % mit Fremdkapital und zu 71 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
56,3 Mrd. € Fremdkapitalbestand der deutschen Landwirtschaft
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2023 mit 56,3 Mrd. € einen Stand, der im Vorjahresvergleich um 1,2 % abgenommen hat.
Überdurchschnittlich abgenommen haben die kurzfristigen Kredite mit minus 3,9 %. 86 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 14 % eine untergeordnete Rolle.
Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vorwiegend zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trug auch das bislang günstige Zinsniveau bei.