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Newsletter: Günstiges Marketing für Direktvermarkter

Newsletter gehören zu einem guten Marketingmix dazu. Damit sie gelesen werden, zählen vor allem die guten Inhalte. Expertin Antje Baumert hat Tipps.

Lesezeit: 6 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in der "HOFdirekt".

HOFdirekt: Welche Bedeutung haben Newsletter in der Gesamtmarketingstrategie von Direktvermarktern?

Antje Baumert: Newsletter sind sicherlich kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Bestandteil im Marketingmix von Direktvermarktern und Direktvermarkterinnen. Die Gewinnung von Neukunden bzw. die Kundenbindung spielen hier wohl die größte Rolle. Denn: Über Newsletter kann man sich immer wieder in Erinnerung rufen – nach dem Motto: „Ach ja, da könnte ich auch mal wieder einkaufen!“

Was können Inhalte und Ziele von Newslettern sein?

Antje Baumert: Erzählen Sie von Ihrem Betrieb, geben Sie einen Blick hinter die Kulissen und zeigen Sie, wie das Hofleben funktioniert. Stellen Sie Ihre Mitarbeitenden vor und präsentieren Sie Ihre Produkte. Zeigen Sie Hintergrundwissen zu den Produkten und bieten Sie beispielsweise Rezeptvorschläge. Denken Sie an allgemeine Infos zu Öffnungszeiten, Aktionen und Veranstaltungen. Es geht am Ende darum, die Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen, also Kunden in den Hofladen oder zum Online-Shop zu locken. Wenn Direktvermarkter und Direktvermarkterinnen regelmäßig (neue) Produkte vorstellen und exklusive Rabattaktionen für Empfänger anbieten, werden sicherlich einige Kunden überzeugt zu kommen.

Wer gehört zur Zielgruppe beim Newslettermarketing?

Antje Baumert: Mit Newslettern werden vor allem Kunden zwischen etwa 25 und 65 Jahren angesprochen, die (mit Ausnahme von bundesweiten Onlineshops) in der näheren Umgebung der Direktvermarkter leben oder einkaufen und bereits Kunden sind oder Interesse an den angebotenen Produkten haben.

Was sind die Vorteile von Newslettern im Gegensatz zu anderen Werbekanälen?

Antje Baumert: Bei Newslettern gibt es keine Abhängigkeit von Facebook und Co. oder bestimmten Algorithmen. Sie als Direktvermarkter und Direktvermarkterin können also ohne Einschränkungen entscheiden, was Sie Ihren Abonnenten im Newsletter sagen möchten. Gleichzeitig können Sie kostengünstig und mit wenig Aufwand gleichzeitig viele Kunden erreichen und diese im besten Fall in den Hofladen locken. Durch Segmentierung ist außerdem eine gezielte Ansprache der Kunden möglich.

Gibt es auch Nachteile beim Newsletter-Marketing?

Antje Baumert: Ja. Bei einigen Kunden landen Newsletter in Spam-Ordnern oder sie werden – vor allem beim Erhalt vieler Newsletter – im Posteingang „überscrollt“. Außerdem gibt es weniger Interaktion mit den Kunden als beispielsweise via Social Media.

Wie gewinne ich die E-MailAdressen potenzieller Empfänger?

Antje Baumert: Auf jeden Fall gehört ein Anmeldeformular auf die Website.

Kaufen Kunden in Ihrem Onlineshop, sollte auch hier auf den Newsletter hingewiesen werden. Arbeiten Sie mit QR-Codes im Laden oder am Marktstand, mit dem Kunden direkt zur Anmeldung gelangen. Bieten Sie Anreize für eine Anmeldung, bspw. exklusive Rabattaktionen. Social-Media-Beiträge können zur Gewinnung von Newsletter-Abonnenten beitragen.

Welche Versandfrequenz ist sinnvoll und wovon hängt diese ab?

Antje Baumert: Ein Newsletter sollte meiner Erfahrung nach mindestens einmal monatlich, aber maximal ein- bis zweimal pro Woche verschickt werden. Bei Betrieben mit Saisonprodukten wie Spargel oder Erdbeeren dürfen Direktvermarkter in der Hochsaison auf jeden Fall zweimal in der Woche die Kunden mit Infos versorgen. Wichtig ist, immer gute und für die Leser interessante Inhalte zu liefern. Wenn diese nicht da sind, lassen Sie lieber einen Newsletter ausfallen. Wann Sie den Newsletter verschicken, hängt von Ihrer Zielgruppe ab. Fragen Sie sich: Wann ist die größte Chance, dass die Kunden den Newsletter lesen? Werten Sie den Versand am Ende aus.

Wie funktioniert der Versand ganz praktisch? Brauche ich ein spezielles Tool? Worauf kommt es bei der Auswahl an?

Antje Baumert: Für das Erstellen und den Versand gibt es zahlreiche Tools im Markt (zum Beispiel Getresponse, Sendinblue, CleverReach). Wichtig ist es, ein Tool mit Sitz in der EU zu wählen, mit dem die Datenschutzbestimmungen und die rechtliche Vorgaben im eigenen Land abgedeckt werden. Viele Tools sind leicht zu bedienen und auch für Anfänger gut geeignet und unterstützen die Anwender bei vielen Prozessen wie der Einbindung der eigenen Website, dem Einhalten der rechtlichen Vorgaben und sie bieten außerdem viele Layout-Vorlagen. Mein Tipp: Nutzen Sie die Testphase und probieren Sie das gewählte Tool zunächst aus. Ein Wechsel zu einem anderen Tool ist später ohne Probleme möglich, die Adressen können leicht übertragen werden.

Was kostet das?

Antje Baumert: Die Preise richten sich meist nach der Anzahl der Kontakte und dem Funktionsumfang, ab etwa 15€ pro Monat geht es los. Meist gibt es eine kostenlose Testphase und/oder sogar eine komplett kostenfreie Version mit eingeschränkten Funktionalitäten.

Was muss ich bei den Rechtsvorschriften unbedingt beachten?

Antje Baumert: An dieser Stelle erstmal kurz der Hinweis, dass ich keine Rechtsbelehrung machen darf, daher kann ich nur allgemeine Infos geben. Ganz wichtig ist das Double-Opt-In-Verfahren, das heißt, der Empfänger muss die Newsletter-Anmeldung bestätigen. Es gibt eine Nachweispflicht über diese Zustimmung. Bei der Anmeldung müssen die Empfänger Hinweise auf den Datenschutz usw. erhalten, es müssen ein Impressum und ein Abmeldelink vorhanden sein. Die Datenschutzbedingungen müssen nachzulesen sein. All das wird von vielen Tools unterstützt und ist mit wenigen Klicks einzurichten.

Was ist nötig, um die Abonnentenbindung zu fördern und die Abwanderungsraten zu minimieren?

Antje Baumert: Gute Inhalte und ein regelmäßiger Versand sind das A und O. Richten Sie den Newsletter auf Ihre Zielgruppe aus, also Inhalte, Layout und die Sprache. Bieten Sie Exklusiv-Leistungen (etwa Rabatte, Vorabinformationen) für Abonnenten.

Wie wichtig ist eine Feedbackoption der Nutzer und Nutzerinnen?

Antje Baumert: Diese hilft, in direkten Kontakt mit den Kund:innen zu kommen, wodurch die Kundenbindung steigt. Der Kunde fühlt sich gesehen und ernst genommen.

Wie entscheidend ist die Betreffzeile?

Antje Baumert: Die Betreffzeile ist wahnsinnig wichtig für den Erfolg eines Newsletters, da Empfänger in nur drei Sekunden entscheiden, ob sie eine Mail öffnen oder nicht (siehe Kasten). Ganz wichtig: Die beste Betreffzeile hilft natürlich nicht, wenn die Inhalte am Ende nicht stimmen

Betreffzeile: Der erste Eindruck zählt

Neben dem Absender spielt vor allem der Betreff eine maßgebliche Rolle dafür, ob der Newsletter geöffnet wird oder nicht. Eine Betreffzeile muss also neugierig machen und in Kürze das Wichtigste zusammenfassen. Viele E-Mail-Programme können bis zu 77 Zeichen anzeigen, doch damit der Newsletterbetreff auch auf dem Smartphone angezeigt wird, empfehlen sich weniger Zeichen, etwa bis zu 50 Zeichen. Verzichten Sie auf allgemeine Aussagen wie „Newsletter März 2024“. Werden Sie stattdessen konkreter und stellen Sie den Nutzen für Ihre Abonnent:innen in den Vordergrund. Behalten Sie Ihre Zielgruppe, also Ihre potenziellen Kunden, immer im Blick. Fristen können nützlich sein, damit ein Newsletter schnell geöffnet wird, da Leser das Gefühl haben, dass sie andernfalls etwas verpassen.

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