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Tipps zur Umnutzung: Landwirtschaftliche Gebäude zu neuem Wohnraum umbauen

Wer Scheunen oder Ställe zum Wohnraum für die Familie umfunktionieren will, muss viele Hürden nehmen. Architektin Ruth Pollmann gibt wertvolle Tipps.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Mit Umnutzungen kennt Ruth Pollmann sich aus. Seit 1995 wohnt die Architektin mit ihrer Familie wieder auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen ihrer Eltern in Rees-Mehr, Kreis Kleve (NRW). Ihr Büro hat sie in einer früheren Dorfkneipe im Nachbarort eingerichtet. Zu ihren Auftraggebern zählen etliche Bauernfamilien, die umnutzen möchten. Dabei schaut die Architektin auf folgende Punkte:

Gebäude checken: „Vor dem ersten Gespräch mit mir sollte die Familie eine grobe Vorstellung haben, welche Bedürfnisse die neue Wohnung erfüllen soll und wie viel Räume nötig sind“, so Pollmann. Am besten ist es nach ihrer Erfahrung, wenn Familien viel Gemeinschaft leben können, aber nicht müssen. Daher schlägt sie getrennte Eingänge und Terrassen vor. Mauerwerksfeuchte, Schall- und Brandschutz sind in Altgebäuden große He­rausforderungen. Ebenso die Belichtung, weil Ställe oft nach Norden ausgerichtet sind und kleine Fenster haben. Zeigt das Gemäuer Risse oder müssen Wände versetzt werden, zieht die Architektin direkt einen Statiker hinzu.

Bestandsschutz wahren: Die größte Schwierigkeit sieht Pollmann darin, den Bestandsschutz des Gebäudes sicherzustellen. Er ist eine Voraussetzung für Umnutzungen im Außenbereich. „Für den Bestandsschutz müssen bestimmte Bauteile des Altgebäudes erhalten werden. Die Bauämter ziehen rote Linien, die nicht zu überschreiten sind“, weiß sie aus diversen Anfragen. Müsste beispielsweise der Dachstuhl größtenteils oder ganz erneuert werden, um das Gebäude bewohnbar zu machen, ginge der Bestandsschutz verloren. Auch ein zweiter Eingang über eine Außentreppe wird oft nicht toleriert.

Bauvoranfrage formulieren: „Von faulen Kompromissen beim Zuschnitt der Wohnungen rate ich ab. Die Gebäude müssen genügend Raum und eine zeitgemäße Qualität bieten“, macht die Bauexpertin klar. Anbauen sei im Außenbereich oft nicht möglich. Höher zu bauen sei beim Umnutzen schon gar nicht drin, so Pollmann. Um einzuschätzen, wie weit das Bauamt bei einem Umbau mitgeht, rät die Architektin zu einer frühzeitigen Bauvoranfrage. Bei ihren Kunden stellt sie die Bauvoranfrage, um alle Knackpunkte abzuklopfen.

Anfang finden: Ein typischer Bremser beim Umnutzen sind nicht genehmigte Bauten oder Bauveränderungen auf dem Hof. „Auch hier rate ich dazu, zusammen mit einem Architekten frühzeitig das Gespräch mit dem Bauamt zu suchen“, sagt Ruth Pollmann. Manchmal lässt sich die passende Baulösung auch erst dann finden, wenn die Familie sich ein konkretes Gebäude vornimmt und den Umbau plane­risch durchgeht.

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