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Biogas darf nicht geopfert werden!

Lesezeit: 2 Minuten

Eigentlich müsste Aufbruchstimmung herrschen. Deutschland will weg von Atom und Öl. Aber statt eines schlüssigen Konzepts zum Ausbau der neuen Energien kommen aus Berlin fast täglich nur neue Ideen zur „Strompreisbremse“.


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Kein Wunder: Es ist Wahlkampf. Doch wenn sich die Diskussion nur um den Strompreis dreht, wird die Biogastechnik auf der Strecke bleiben. Denn anders als Wind- und Solarstrom gibt es bei ihr kaum Kostensenkungspotenzial. Der Strom wird mittelfristig wegen der Rohstoffpreise nicht unter 20 Cent je Kilowattstunde zu produzieren sein. Damit kann Biogas niemals mit Wind- und Solarstrom mithalten, die Strom heute schon teilweise für 5 bis 12 Cent produzieren können.


Daher muss auch die Qualität des Stroms berücksichtigt werden. Und hier hat Biogas einiges aufzuweisen: Biogas ist die einzige Technologie, die aus Reststoffen wie Bioabfall, Gülle, Mist oder anderen schwierigen Stoffen wie Wiesengras je nach Bedarf Strom, Wärme oder speicherbares Gas erzeugen kann.


Doch anstatt sich Gedanken zu machen, wie man Biogasanlagen sozialverträglich über ganz Deutschland verteilen kann, konterkariert die Bundesregierung selbst den Ausbau:


  • Viele der bestehenden 7 800 Anlagen müssten jetzt lernen, bedarfsgerecht Strom zu erzeugen. Aber Instrumente wie die neue Flex-Prämie reichen dafür nicht aus.
  • Es gibt seit 2009 Diskussionen über den „Anlagenbegriff“ und wie die Vergütung zu berechnen ist. Die Untätigkeit der Politik verunsichert viele Betreiber.
  • Wir bräuchten jedes Jahr mehr als 100 neue Gaseinspeiseanlagen, um das gesteckte Ziel von 6 Mrd. m3 Biomethan bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Heute haben wir erst 9 % davon geschafft.
  • Im Gegensatz dazu wird Erdgas im KWK-Gesetz so stark gefördert, dass Biomethan als Alternative uninteressant ist und der Absatz stockt.


Die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Was in der Diskussion völlig verkannt wird: Ohne Biogas wird der weitere Ausbau von Wind- und Solarenergie der Stromversorgung kaum etwas bringen. Daher müssen jetzt nicht nur die Biogasbranche, sondern auch andere Verbände dafür kämpfen, dass die Technologie nicht auf dem Altar des Wahlkampfes geopfert wird.


Hinrich Neumann,freier Journalist

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