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Biogas: Jetzt bloß nichts überstürzen

Lesezeit: 3 Minuten

Trends kommen und gehen, das hat einmal der Modeschöpfer Karl Lagerfeld gesagt. Die Modewelt lebt davon. Doch wer hätte gedacht, dass sich auch die so bodenständige Biogasbranche alle paar Jahre neu erfinden muss. Es sieht so aus, als kämen mit jeder Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) neue Anlagentypen in Mode. Derzeit sind es die kleinen Biogasanlagen mit max. 75 kW Leistung, davor war es die 180-kW-Klasse und auch die 500er standen schon einmal hoch im Kurs.


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Der Industrie bringt das zwar neue Absatzchancen, sie muss allerdings auch immer wieder neue Konzepte aus dem Boden stampfen. Da kommt manch ein Anbieter technisch kaum noch mit. Das hat die Branche bereits bei der EEG-Novelle 2004 schmerzhaft zu spüren bekommen. Damals setzte die Politik plötzlich auf nachwachsende Rohstoffe anstatt auf Abfälle. Die Industrie reagierte schnell und bracht zum Teil noch unreife Konzepte auf den Markt. Die Folge: Viele Landwirte erlebten eine Bauchlandung, weil die schöne neue Technik doch nicht das brachte, was der Hersteller versprochen hatte. Die hoch gelobte Getreidevergärung ist dafür das beste Beispiel.


Mit der neuen 75-kW-Klasse könnte sich genau dies wiederholen. Denn nur sehr wenige Firmen haben bislang Erfahrungen mit der Güllevergärung gesam­melt. Landwirte sind daher gut beraten, den Offerten der Anlagenbauer in den kommenden Monaten mit einer gesunden Portion Skepsis zu begegnen. Auf die folgenden vier Punkte sollten Sie vor allem achten:


  • Bei der reinen Güllevergärung versprechen die Firmen Verweilzeiten von nur wenigen Tagen. Das klingt gut. Aber funktioniert das auch in der Praxis? Kalkulieren Sie am besten mit 40 Tagen und freuen Sie sich über jeden Tag, den Sie später einsparen.
  • Biogas, das aus Gülle stammt, kann einen hohen Schwefelgehalt haben. Verzichten Sie daher auf keinen Fall auf eine Entschwefelung, nur um Kosten zu sparen.
  • Viele Anlagenkonzepte verzichten auf eine Dosierstation. Was aber, wenn Sie in ein paar Jahren doch Nawaros und Futterreste einsetzen wollen? Halten Sie sich diese Option deshalb von vorneherein offen.
  • Die Gasausbeute aus Gülle ist geringer als aus Mais. Manch ein Hersteller rechnet sich die Wirtschaftlichkeit daher schön. Hinterfragen Sie die Erträge kritisch.


Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der rennt nicht jedem Trend hinterher, sondern wartet erst einmal ab. Im kommenden Jahr dürfte sich der Kauf einer Anlage auch noch lohnen. Und bis dahin sind die Anlagenbauer schon wieder ein bisschen weiter.

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