Von der Trennung einer Gülle in eine feste und eine flüssige Phase (Separation) profitieren nicht nur die Veredlungs- und die Ackerbauregionen, sondern auch die Biogaserzeugung. Das war die zentrale Aussage auf einer Tagung der „Bioenergie-Region Südoldenburg“.
Wissenschaftler der Universität Vechta konnten nachweisen, dass bis zu 68 % des Phosphors aus einer unseparierten Gülle in die feste Phase übergehen. Auch andere Nährstoffe gehen zum Großteil in den so genannten Güllefeststoff über, was diese zu einem wertvollen Dünger macht.
Es liegt daher nahe, diesen aus den ohnehin stark mit Nährstoffen belasteten Veredlungsregionen heraus in Ackerbauregionen zu transportieren. Wird die feste Phase dort vor dem Düngen in einer Biogasanlage vergoren, steigert dies nochmals ihren Wert. Denn dafür zahlt der Gesetzgeber den Güllebo-nus. Unter diesen Umständen ist sogar ein Transport der festen Phase von rund 150 km noch rentabel (bei 4 Cent Güllebonus je Kilowattstunde Strom).
Außerdem entlastet der Einsatz des Gülledüngers die Flächenkonkurrenz: Wenn in einer Biogasanlage 35 % Güllefeststoff eingesetzt werden, können bei gleichem TS-Gehalt dadurch rund 14 % Maissilage ersetzt werden. Zudem stabilisiert die Gülle die Biologie.
Allerdings: Die Feststoffe sollten direkt nach dem Separieren transportiert werden. Andernfalls sind die Energieverluste zu hoch. Die feste Phase kann aber relativ gut unter luftdichter Folie gelagert werden. Weitere Nachteile: Die Methanbildung aus dem Feststoff setzt erst sehr langsam ein. Außerdem können die Gaserträge stark schwanken.