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„Biogas wird eine neue Rolle übernehmen“

Lesezeit: 3 Minuten

Über die Zukunft der Branche sprachen wir mit Horst Seide, dem neuen Präsidenten des Fachverbandes Biogas.


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Welche Aufgaben stehen jetzt bei Ihnen als neuer Präsident des Fachverbandes Biogas ganz oben auf der Liste?


Seide: Die Diskussion um die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist voll im Gang. Daran müssen wir uns jetzt aktiv beteiligen. Bei der Energiewende scheint es statt um Klimaschutz immer mehr nur um Kosteneffizienz zu gehen. Sollte sich das durchsetzen, hätte die Biomasse keine Chance, weil sie teurer ist als Öl und Gas. Eine reine Kostendebatte wäre auch unfair, da die Folgekosten der konventionellen Kraftwerke nicht im Strompreis enthalten sind.


Die nächste Aufgabe wird sein die Politik zu überzeugen, dass Biogasanlagen die Aufgabe von konventionellen Kraftwerken im Netz übernehmen können und wollen. Dazu zählt u.a. die flexible und bedarfsgerechte Fahrweise. Wind- und Solarenergie dominieren immer stärker die Energiewende, da sie kostengünstig Strom bereitstellen können. Aber nur mit Biogas als Ausgleichsenergie wird ihr weiterer Ausbau gelingen.


Wo sehen Sie bei diesem Rollenwechsel die größten Probleme?


Seide: Die 7 600 Biogasanlagen in Deutschland haben bislang nur Grundlaststrom produziert. Ein Wechsel hin zu einer flexiblen Fahrweise braucht Zeit. Für die Umrüstung brauchen wir aber auch Verlässlichkeit – sowohl für Betreiber und Banken. Denn die Betreiber müssen investieren: in neue Blockheizkraftwerke, neue Gasspeicher und Trafos. Die vielen Vorschläge der letzten Wochen, wie z. B. das rückwirkende Eingreifen in die Vergütungsstruktur, führen zu einem Investitionsstopp, den wir gerade jetzt nicht gebrauchen können.


Biogas hat teilweise ein schlechtes Image. Was kann der Verband dagegen tun?


Seide: Das schlechte Image von Mais schlägt zurück auf Biogas. Wir nehmen die Diskussion sehr ernst. Der Fachverband hat vor zwei Jahren das Projekt „Farbe ins Feld“ eingeführt, um Maisfelder durch Blühstreifen aufzuwerten. Weiter setze ich mich dafür ein, blühende Wildpflanzen auf Ausgleichs- oder Greeningflächen anzubauen. Auch wenn die Pflanzen weniger Energie als Mais liefern, würden die Flächen einen Dreifachnutzen bringen: Energie, Artenvielfalt und Nahrungsmittel in Form von Honig. Darüber hinaus planen wir eine Öffentlichkeitskampagne mit dem Bundesverband Erneuerbare Energien. Energiewende betrifft alle, da müssen wir zusammenstehen.


Sie sind der erste Norddeutsche im Präsidentenamt. Welche persönliche Note wollen Sie dem Verband geben?


Seide: Ich habe mich schon in der Vergangenheit verstärkt für Biogas als Treibstoff eingesetzt. Ich selbst produziere Biomethan und besitze mittlerweile zwei Tankstellen. Daher weiß ich, wie schwierig, teuer und umständlich es ist, das Gas vom Fermenter über die Tankstelle in den Tank zu bekommen – nicht nur wegen der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung. Das muss vereinfacht werden!-neu-


Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas

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