In Recke (Landkreis Steinfurt) betreiben 19 Landwirte die größte landwirtschaftliche Gemeinschafts-Biogasanlage in Nordrhein- Westfalen. Sie haben die Anlage mit einem Planungsbüro geplant und die Komponenten einzeln eingekauft. Die Investitionssumme für 1 MW elektrischer Leistung betrug 1,6 Mio. E, incl. Baugrundstück und einem Silagevorrat für 6 Monate. Die Anlage wird täglich mit 30 m3 Mais, 10 m3 Mist, 60 m3 Schweinegülle und 30 m3 Rindergülle gefüttert. Der Silomais und zusätzlich Grünroggen als Zwischenfrucht werden auf 200 ha Fläche angebaut, wofür die Biogasbauern auch Ackerflächen von Nichtgesellschaftern unter Vertrag genommen haben. Für die nachwachsenden Rohstoffe bezahlt die Gesellschaft einen pauschalen Hektarpreis, der sich an den aktuellen Marktpreisen orientiert. Die Gülle transportiert eine Maschinengemeinschaft mit einem 25 m3-Güllefass. Die Entfernungen zu den Betrieben bewegen sich zwischen 1,3 und 8 Kilometern. Alle Gülletransporte gehen auf Rechnung der Biogasanlage. Nur wenn die Gülle direkt auf die Äcker gefahren wird, zahlen die Bauern dafür 1,20 E pro m3. Neben Gülle liefern einige Betriebe auch Geflügelmist in die Anlage. Die Erfahrungen der Landwirte sind in einem vier Bände umfassenden Leitfaden zu Planung und Umsetzung eines Biogasprojektes zusammengefasst. Dieser kann kostenlos im Internet unter www.fhmuenster. de/FB4/biogas heruntergeladen werden. Außerdem eingerichtet wurde ein Arbeitskreis Biogas, der aus der Kooperation des Umweltamtes Steinfurt und der FH Münster entstanden sind. Mittlerweile sind fünf weitere Projekte nach dem Recker Vorbild in Planung.