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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Lesezeit: 3 Minuten

Worauf Sie bei der Finanzierung einer Biogasanlage achten sollten:


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Planen Sie ausreichend Vorlaufzeit ein. Von der Idee bis zur Volllast der Anlage dauert es rund zwei bis drei Jahre.


Kalkulieren Sie immer mit spitzem Bleistift. Die Anlage sollte sich auch ohne Kraft-Wärme-Kopplungs- oder beispielsweise Formaldehyd-Bonus rechnen.


Suchen Sie für Ihre Anlage Standorte, wo sich die Abwärme aus der Anlage lukrativ vermarkten lässt.


Klären Sie im Vorfeld die Größe der Anlage ab und welche Substrate Sie einsetzen wollen. Bedenken Sie: Die Substratpreise schwanken stark, weshalb Sie unter Umständen in fünf Jahren zum Beispiel ganz andere Energie­pflanzen vergären. Das hat wiederum Auswirkung auf die Behältergröße: So benötigen Sie beispielsweise für eine Gras­anlage mehr Volumen als für eine Maisanlage. Nicht zu unter­schätzen sind Flächenbedarf und Investitionen für Lagerraum und Siloplatte. Beispiel: Eine 500 W-Anlage braucht 5 000 Kubikmeter Gülle; dazu 5 000 t Mais, 2 500 t Gras, 2 500 t GPS. Das erfordert eine Siloplatte mit einer Fläche von 4 500 m2 und einem Volumen von 15 000 m3. Da künftig andere Substrate als Alternative zum Mais wichtiger werden, steigt der Flächenbedarf bei der Lagerhaltung noch an.


Sind die Verfügbarkeit und der Preis der Substrate längerfristig gesichert? Banken verlangen oft, dass bis zu 85 % des benötigten Substrates entweder selber angebaut oder per Vertrag zugekauft wird.


Bei der Kalkulation die Nebenkosten nicht vergessen: Dazu gehören Erdarbeiten, der Bau von Verkehrsflächen auf der Anlage, Rad- oder Teleskoplader. Aber auch Gebühren für den Notar und Rechnungen für Planer und Ingenieure sind Kostenfaktoren.


Während der Bauphase können unvorhergesehene Kosten auftreten. Deshalb sollten Sie schon von vornherein eine Finanzierungsreserve von mindestens fünf Prozent der Nettoinvestitionssumme einkalkulieren, um teure Nachfinanzierungen zu vermeiden.


Wählen Sie Ihre Bank mit Bedacht aus. Hat sie Erfahrung mit Biogasprojekten? Dabei sollten Sie möglichst früh das Gespräch suchen und es als Chance begreifen, wenn ein erfahrener Berater eine Schwachstelle im Konzept entdeckt.


Wie viel Eigenkapital kann aufgebracht werden? Davon hängen die Konditionen der Finanzierung ab. Auf der anderen Seite sollte dem landwirtschaftlichen Betrieb nicht zu viel Liquidität entzogen werden.


Erkundigen Sie sich, ob Sie staatliche Förderungen und/oder zinsverbilligte Kredite der Rentenbank und KfW in das Finanzierungskonzept mit einbeziehen können.


Zu den wichtigen Unterlagen für die Bank gehören: Jahresabschluss des Betriebes, Einkommenssteuererklärung, Ertrags- und Liquiditätsplanung über die gesamte Kreditlaufzeit, Gesellschaftsvertrag bei mehreren Partnern.


Besteht Rechtssicherheit beim Vorhaben („privilegiertes“ Bauen, Genehmigung nach BImschG)? Sind die Fragen des Anschlusses mit dem Netzbetreiber geklärt?


Sind die technischen Parameter der Biogasanlage realistisch kalkuliert (Elektrischer Wirkungsgrad des BHKW, Einbringtechnik an Substratmasse angepasst, Rührtechnik)? Kosten für Wartung und Reparaturen nicht vergessen! Die finanzierende Bank sieht es im Übrigen gerne, wenn Sie für Ihre Anlage einen Wartungsvertrag abgeschlossen haben.


Auf ausreichenden Versicherungsschutz achten: Das gilt nicht nur für die Anlage, auch der Ertragsausfall sollte abgesichert sein.


Beim Betrieb einer Biogasanlage spielt der Faktor Mensch die entscheidende Rolle. Für die Finanzierung kommt es darauf an, ob ausreichend Arbeitszeit für den Anlagenbetrieb eingeplant wurde. Das gilt besonders für die Anfangsphase und die arbeitsintensive Bauzeit. Kritisch beurteilt werden Betriebe, die hier ohnehin schon „am Limit“ fahren. Thomas Gaul

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