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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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das Aktuelle Interview - „Der Biogasmarkt zieht wieder an“

Lesezeit: 3 Minuten

MT Energie zählt im Biogasgeschäft zu den führenden Anbietern. Sie erwarten einen Verlust nach Steuern von 20 Mio. €. Was ist passiert?


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Niedermayer: Die Nachfrage nach neuen Biogasanlagen hat sich schlechter entwickelt als noch vor einigen Monaten erwartet. Einige Projekte werden erst im Jahr 2014 fertig. Auch die politischen Diskussionen im Rahmen der Energiewende haben die Nachfrage verschlechtert. Das Wachstum im Auslandsgeschäft konnte den Nachfragerückgang in Deutschland, unserem Hauptabsatzmarkt, nicht kompensieren. Demnach müssen wir – wie viele unserer Wettbewerber – die Überkapazitäten anpassen, die wir während des starken Branchenwachstums aufgebaut haben. Wir rechnen aber schon in diesem Jahr noch mit einer Belebung des Geschäfts und 2014 wieder mit einem positiven Ergebnis.


Biogasfirmen der ersten Stunde wie Schmack Biogas, Haase Energietechnik und jetzt auch Biogas Nord mussten bereits Insolvenz anmelden. Wie will MT dieses verhindern?


Niedermayer: Wir haben zahlreiche Restrukturierungsmaßnahmen in die Wege geleitet, um die Kosten an die geringeren Umsätze anzupassen. Im Jahr 2014 wollen wir damit 15 Mio. € einsparen. Strategisch richten wir ­unseren Fokus klar auf unser Kern­geschäft und die wachsenden Märkte in Europa wie England, Frankreich, Polen und die baltischen Staaten, in denen die Bedingungen für den Ausbau der Biogastechnologie sehr günstig sind.


Vielerorts stößt die Zahl der Biogasanlagen heute an ihre Grenzen. Kann ein reformiertes Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Markt überhaupt wiederbeleben?


Niedermayer: Die Zeiten des extrem starken Zubaus von Biogasanlagen wie in den Jahren 2010 und 2011 werden wir sicherlich nie wieder erleben. Gleichwohl bietet der deutsche Markt immer noch interessante Perspektiven, z. B. beim Bau von Kleinanlagen auf Güllebasis oder bei Abfallstoffen. Diese werden in Deutschland bislang völlig unzureichend für die Energiegewinnung in Biogasanlagen genutzt. Das liegt auch an dem Ausschluss mancher Stoffe im EEG. Hier sehen wir erheblichen Anpassungsbedarf.


Energiemais ist politisch stark unter Druck. Auch explodieren die Preise. Werden jetzt neue Technologien zur Vergärung alternativer Substrate kommen?


Niedermayer: Mais war zwar bislang der Hauptinputstoff für Biogasanlagen, aber in den vergangenen Jahren haben ja durchaus auch schon andere Stoffe eine Rolle gespielt wie Grassilage oder Zuckerrüben. Daher sind wir schon seit mehreren Jahren dabei, die Anlagentechnik auf neue Substrate umzustellen. Darüber hinaus haben wir in den vergangenen Jahren einen verstärkten Trend zum Einsatz von strohhaltigem Mist beobachten können. Auch diesen Inputstoff können wir mit unserer Einbringtechnik sehr gut verarbeiten.


Die Biogasbranche steht vor einem Umbruch, statt der Stromerzeugung rund um die Uhr sollen die Anlagen künftig Systemdienstleistungen übernehmen und Strom bedarfsgerecht erzeugen. Könnte das eine neue Investitionswelle in Deutschland auslösen?


Niedermayer: Das ist durchaus zu erwarten. Für Anlagenbauer ist das Thema insbesondere interessant, weil bei vielen Anlagen der Einstieg in die Vermarktung mit Umbaumaßnahmen verbunden ist. Dazu zählen beispielsweise größere Gasspeicher, intelligente Steuerungen und Motoren mit höheren Wirkungsgraden. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, wenn man auch für kleinere Anlagen entsprechende finanzielle Anreize schaffen würde. Das Interview führte Hinrich Neumann.


Markus Niedermayer, Geschäftsführer der MT Energie GmbH (Zeven)

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