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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Die Anlage bemerkt keiner mehr

Lesezeit: 2 Minuten

Als sich Friedrich Dammann aus Issendorf bei Stade (Niedersachsen) im Jahr 2001 mit dem Bau einer Biogasanlage beschäftigte, stießen seine Pläne gleich auf Kritik. Grund: Kurz zuvor hatte ein Industrieller versucht, in dem Ort eine Abfallvergärungsanlage zu errichten und hatte heftigen Widerstand der Bevölkerung ausgelöst. Die Ängste vor Lärm, Geruch und übermäßigem Verkehrsaufkommen übertrugen die Dörfler in der Folge auch auf die Anlage, die der Schweinemäster und Ackerbauer auf seinem Betrieb plante. Aufgrund der zu erwartenden Proteste entschied sich Dammann für ein extrem geruchs- und emissionsarmes Konzept, bei dem er neben Schweinegülle nur Mais- und Roggenganzpflanzensilage als Kosubstrate einsetzen wollte. Wegen des moorigen Untergrundes sollten die beiden 1 000 m3- Fermenter fünf Meter tief in die Erde versenkt und mögliche Geruchsemissionen mit einer Betondecke auf den Fermentern sowie einem unterirdischen Presskolbensystem zur Einspeisung der Kosubstrate verhindert werden. Geplant war außerdem die notwendige BHKW-Leistung von 230 kW elektrisch um eine Sicherheitsreserve auf 320 kW zu erweitern. Mit dem schlüsselfertigen Konzept konnte er zusammen mit seinem Berater Eckard Weseloh die bis dahin mit Biogas noch unerfahrenen Genehmigungsbehörden überzeugen, vor allem das für die BImSch-Genehmigung zuständige Gewerbeaufsichtsamt. Daraufhin lud das Amt federführend alle Kritiker zu einem Gespräch ein. Schon bald sahen die meisten Dorfbewohner ein, dass die kleinere Hofanlage nicht mit einer Industrieanlage zu vergleichen ist. Aber immer noch gab es bei einigen Nachbarn Vorbehalte. Doch wegen der bereits geleisteten Planungskosten und der Zusage einer Investitionsförderung wurde die Anlage Ende 2001 gebaut. Die Inbetriebnahme hat kaum jemand bemerkt, da man die Fermenter von der Straße aus nicht sieht, erläutert Dammann. Heute stört sich keiner mehr daran. Sein Fazit: Ein schlüssiges Konzept, das die Sorgen der Anwohner berücksichtigt, kann die Kritiker überzeugen.

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