Die vier Havarien, bei denen Wind-energieanlagen Anfang 2017 umgeknickt waren, sind wahrscheinlich auf einen Defekt der Blattverstellung zurückzuführen. Zu diesem Schluss kommt das Serviceunternehmen Enertrag aus Brandenburg, das zwei der vier Anlagen untersucht hat. Dabei handelt es sich um Anlagen des Typs DeWind D4 aus dem Jahr 1996. Hiervon gibt es laut Bundesverband Windenergie (BWE) noch etwa 150 bis 200 Anlagen.
Laut Enertrag liefen die Anlagen kurz vor dem Umfallen auf Volllast und hatten die maximal zulässige Drehzahl längere Zeit überschritten. Grund könnte ein Fehler der Pitch-Regelung sein. Diese dreht die Rotorblätter normalerweise aus dem Wind. Der BWE empfiehlt, bei dem Typ D4 gerade das Blattlager oder die Ansteuerung durch das Pitchventil gesondert prüfen zu lassen. „Bei 27270 Windkraftanlagen in Deutschland und nur sehr wenigen Fällen von Havarien mit Totalschaden ist aber ein Rückschluss auf bestimmte Anlagentypen oder das Anlagenalter nicht gerechtfertigt“, erklärt ein BWE-Sprecher auf top agrar-Anfrage.