John Deere will ab Januar eine Kleinserie von Maschinen mit Pflanzenölmotoren anbieten. Das teilte der Traktorhersteller zum Abschluss des Forschungsprojektes „PraxTrak“ Anfang Dezember in Berlin mit. Bei dem Projekt konnten Wissenschaftler zeigen, dass Pflanzenöltraktoren aktuelle Abgasnormen einhalten können und der Kraftstoff in Verbindung mit dem richtigen Motormanagement praxistauglich ist.
Unterdessen drohen der Landwirtschaft neue Anbauauflagen. Denn die Bundesregierung führt ab 1.1.2015 die sogenannte Treibhausgas-(THG)-Minderungsquote ein. Bisher gibt es in Europa Mengenvorgaben, wonach ein bestimmter Anteil des Kraftstoffs aus Biokraftstoffen bestehen muss. Ab Januar müssen die Mineralölkonzerne mit dem Einsatz von Biokraftstoffen den THG-Ausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen zunächst um 3,5 %, später um 6 % reduzieren.
Die Mineralölindustrie wird vor allem Kraftstoffe einsetzen, die ein hohes THG-Minderungspotenzial haben. Denn damit kann sie die Menge an Biokraftstoffen begrenzen. Daher arbeiten auch die Biokraftstoffhersteller daran, die THG-Minderung ihres Kraftstoffs zu erhöhen, um diesen für die Industrie attraktiver zu machen. Das hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft, denn auch der Anbau bestimmt das THG-Minderungspotenzial eines Kraftstoffes. Wird beispielsweise viel Dünger eingesetzt, ist die Reduktion im Vergleich zum fossilen Kraftstoff nicht so hoch. Darum könnten Biokraftstoffhersteller Landwirte zu CO2-sparenden Anbaumethoden drängen.