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Josef Zeilinger: „Anbau und Pflege sind unkompliziert“

Lesezeit: 3 Minuten

Josef Zeilinger zählt zu den Pionieren des österreichischen Kurzumtriebswaldes. Während die meisten seiner damaligen „Mitstreiter“ dem sinkenden Ölpreis in den 80-ern klein beigaben, blieb er dem Kurzumtriebswald treu und forscht seitdem in dieser Richtung weiter.


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Sein Loryhof (www.loryhof.at) liegt auf 503 m Seehöhe in Wippenham, im oberösterreichischen Innviertel. Im Mittel fallen hier 850 mm Niederschlag und die durchschnittliche Temperatur beträgt 8,5 °C. Insgesamt verfügt der Hof über 35 ha Fläche: Auf 20 ha wachsen Energieholz, 10 ha werden mit Sonnenblumen und Getreide bepflanzt, die restlichen 5 ha sind mit Wald belegt.


Hackschnitzel für den Verkauf


Pro Jahr kann Zeilinger von seinen Energieholzflächen rund 1 600 m3 Hackschnitzel ernten. Zwei Drittel davon werden derzeit verkauft. Eine Tonne Holz (atro) erzielt dabei auf dem freien Markt derzeit einen Preis von rund 88 €. Die übrigen Hackschnitzel verheizt er auf seinem Hof, um mit der Wärme die Wohnungen und die Gastronomie zu beheizen (www.loryhof.at).


Kosten durch den Anbau entstehen vor allem durch den Zukauf der Stecklinge: In Österreich und in Deutschland sind diese derzeit nämlich ziemlich knapp. Der Preis für einen Hektar Pflanzmaterial variiert zwischen 1 500 und 2 000 € (je nach Stecklingszahl). Der Anbau und die Pflege der Bestände sind dagegen aus Zeilingers Sicht relativ einfach. Nach dem Pflanzen muss lediglich im ersten Jahr ein- bis dreimal mit einer Hacke durch die Doppelreihen gefahren werden, um das Beikraut zu entfernen.


Die Umtriebszeiten (die Zeit von einer Ernte bis zur nächsten) liegen zwischen drei und sieben Jahren. Geerntet wird mit einem Häcksler im Lohnverfahren. Der Stamm darf dabei maximal einen Durchmesser von 15 cm haben. Nach der Ernte werden die Hackschnitzel durch Selbsterwärmung getrocknet. Seine ersten Kurzumtriebs-Flächen hat Zeilinger 1985 auf nassen Stellen angepflanzt. Dreimal wurde der älteste Bestand bisher geerntet. Bis heute konnte der Energiewirt keinerlei Ermüdungserscheinungen an seinen Bäumen feststellen.


Zeilinger hat 15 verschiedene Weiden- und 15 verschiedene Pappelsorten auf seinen Flächen. Bei den Pappeln bringen nur wenige Sorten wirklich gute Erträge. Seine „Erfolgsbäume“ sind die Pappelsorten Unal, Japan 104 und 105. Je nach Fläche ergibt sich jährlich ein Zuwachs von 10 bis 16 t Trockensubstanz. Da die Weiden sehr verbissgefährdet sind, liegt ihr Ertrag ein Drittel unter dem der Pappel. Worauf jeder Anfänger laut Zeilinger bei der Anlage von Energieholz auf jeden Fall achten sollte: Die Sorte sollte wind- und frostresistent sein.


Miscanthus lohnt sich nicht


Neben Pappel und Weide hat Zeilinger auch mit allerlei anderen Pflanzen experimentiert: Von Brennessel über Sudangras zu Rumex (Ampfer) und Miscanthus. Seine Erfahrungen mit Miscanthus beschreibt er folgendermaßen: „Während Energieholz dem Boden wenig Nährstoffe entzieht, ist Miscanthus ungefähr mit Mais vergleichbar“. Miscanthus ist bei ihm an einem windgeschützten Fleckchen nur zu Versuchszwecken angepflanzt.


„Da Miscanthus bewässert werden muss, ist diese Kultur aus ökonomischer Sicht für mich unrentabel und aufgrund des hohen Energieverbrauchs für mich als Biobauer keine Option. Um wirklich große Biomasserträge einzufahren, müsste ich außerdem auch düngen!“.


Auch aus Sicht der Energiebilanz sei Miscanthus nicht ganz ideal, äußert Josef Zeilinger seine Bedenken. Der Ascheschmelzpunkt liegt bei 550 °C nämlich deutlich unter dem von Holz (900 bis 1 100 °C), weshalb Miscanthus nur in speziellen Kesseln verbrannt werden kann. Ansonsten kommt es zur Schlackebildung auf dem Brennrost.


Pia Kieninger

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