In einigen Regionen in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern ist es beim Biogas-Mais wegen der extremen Sommertrockenheit zu großen Ertragsausfällen gekommen. Viele Anlagenbetreiber konnten sich zwar im Erntejahr 2014 gute Vorräte anlegen. „Aber schlecht laufende Anlagen haben seit Jahren keine Liquidität, um Biomasse zu bevorraten“, berichtet Biogasberater Björn Staub vom Landesbestrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Diese Betriebe reduzieren jetzt die Leistung oder setzen die Anlage außer Betrieb.
Staub rät allen Anlagenbetreibern mit Ernteausfällen, fehlende Substrate auf dem Markt zu kaufen. Allerdings sollten Betreiber nicht zu jedem Preis kaufen und die Qualität der Ware genau prüfen. Falls es die Anlagentechnik erlaubt, könnten sie auch Anbaubiomasse durch Festmist ersetzen. „Um dem Mangel zu begegnen, kann es sich anbieten, die Fruchtfolge umzubauen und bereits im Frühsommer z. B. GPS oder Grünroggen zu ernten“, ergänzt Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer beim Fachverband Biogas. Auch Zwischenfrüchte können eine Lösung sein.
Betreiber sollten beim Zukauf von Substraten auf die Genehmigung der Anlage achten. Wenn ein eventuelles Alternativsubstrat in der Genehmigung nicht enthalten ist, sollten sie mit der Behörde sprechen.
Besondere Vorsicht gilt bei Abfall- und Reststoffen, die in Nawaro-Anlagen häufig nicht eingesetzt werden dürfen: Hier droht der Verlust des NawaRo-Bonus aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. „Auch gilt es, die Anforderungen der Bioabfall-Verordnung genau zu prüfen“, so Rauh.