Strom aus Wind, Solar und Biogas deckt heute bereits 17 % unseres Strombedarfs. Die Technik bringt der Volkswirtschaft einen Gewinn von 6 Mrd. €, über 340 000 Menschen arbeiten in der Branche. Tendenz steigend.
Bei so vielen positiven Nachrichten müsste die Energiewende eigentlich volle Rückendeckung in der Bevölkerung und der Politik haben – könnte man meinen. Aber mitnichten! Noch nie war der Gegenwind so groß wie in diesem Jahr:
Mais für Biogasanlagen ist bei Bürgern und Naturschützern genauso ungeliebt wie bei den Jägern.
Die feste Vergütung für Strom aus Biomasse ist Tierhaltern ohne Biogasanlage ein Dorn im Auge.
Der enorme Boom der Photovoltaik lässt die Kosten für die Einspeisevergütung explodieren.
Der wachsende Anteil von Windstrom macht den Bau von rund 3 500 km neuen Stromleitungen nötig. Doch neue Masten sind bei den Bürgern genauso unbeliebt wie Windräder oder Maisstängel.
Bei einigen Diskussionen werden Fakten verdreht und die Vorteile bewusst oder fahrlässig unter den Tisch gekehrt. Die Kritik geht soweit, dass manche Politiker das Erneuer-bare-Energien-Gesetz (EEG) abschaffen wollen.
Auch wenn das nicht zu befürchten ist, können politische Schnellschüsse der Energieerzeugung in der Landwirtschaft erheblich schaden. Mahnende Beispiele sind die Biokraftstoffsteuer oder das Verbot von Solar-Freiflächen auf Ackerflächen.
Daher sollte jeder Anlagenbetreiber im eigenen Interesse in seinem Umfeld für mehr Akzeptanz sorgen. Ideen dazu gibt es viele:
Biogas gemeinsam mit Berufskollegen erzeugen.
Verstärkt Alternativen zum Mais anbauen.
Über Bürger-Windparks oder Solargenossenschaften die Nachbarn oder das ganze Dorf einbinden.
Zusammenarbeit mit Umweltverbänden suchen, um Energie und Naturschutz unter einen Hut zu bringen.
Bei Energieprojekten sollte es nicht nur um den maximalen Gewinn der Anlage gehen, sondern auch die nachhaltige Akzeptanz von Nachbarn, Berufskollegen und Naturschützern.