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„Substrat muss transportwürdig sein“

Lesezeit: 3 Minuten

Hans-Joachim Keil betreibt mit seinem Sohn in Parsau bei Wolfsburg seit 2010 eine Biogasanlage mit heute 400 kW Leistung. Die Abwärme konnte Keil bislang nicht nutzen, da die Anlage weit im Außenbereich steht. Seit einem Jahr hat Keil aber mit dem Gärresttrockner „Disco King“ von Biowatt eine Lösung gefunden. „Mit dem Gerät produzieren wir Düngemittel und können damit den KWK-Bonus kassieren“, erklärt der Landwirt. Da der Trockner rund um die Uhr läuft und die Wärme fast vollständig nutzt, nimmt Keil im Jahr rund 90000 € zusätzlich ein.


Keil trocknet darin die Flüssigphase nach der Separation des Gärrestes, die einen TS-Gehalt von 4 % hat. Diese wird automatisch in die Wanne des Trockners gepumpt. Darin drehen sich langsam große, senkrecht stehende Scheiben mit über 2 m Durchmesser, die kleine Löcher besitzen. Die Scheiben haben zusammengerechnet eine Oberfläche von über 200 m2. Die Löcher füllen sich mit der Flüssigkeit. Über die Scheiben wird die im Wärmetauscher des Trockners angewärmte Luft geleitet.


Die Anlage hat einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 6 kW. „Der Stromverbrauch ist genauso hoch wie vorher bei den Notkühlern, die jetzt gar nicht mehr laufen“, erklärt der Landwirt. Als zusätzliche Ausgaben hat er jetzt 300 € im Monat für rund 1000 kg Schwefelsäure, die der Luftwäscher zur Produktion von Ammonium-Sulfat-Lösung (ASL) benötigt. Die ASL und Gärrest bringt Keil zusammen aus. 75 % des benötigten Düngers erzeugt er jetzt selbst. Der Trockner reduziert so viel Flüssigkeit, dass er kein zusätzliches Gärrestlager bauen muss. Einen großen Vorteil in der Technik sieht er darin, dass die Abluft in den Luftwäscher abgesogen wird. Dadurch herrscht ein ständiger Unterdruck und es gibt keinen Geruch. „Wir haben andere Trockner gesehen, die stark gerochen haben“, berichtet er.


Sein Berufskollege Heiko Lehn aus Tiddische nutzt die gleiche Technik. Er hat nur für die Schwefelsäure einen 18000-l-Tank errichtet. Jetzt kann ein Tanklastzug die Säure anliefern, wodurch er die Chemikalie für rund 700 €/1000 l bezieht. Außerdem wird sie automatisch zum Luftwäscher gepumpt. „Das ist mir sicherer“, erklärt er.


Er rät Berufskollegen, Trocknermodelle mit möglichst geringem Energieverbrauch zu wählen. Lehn hatte vorher einen Bandtrockner im Betrieb, der wegen Selbstentzündung abgebrannt ist. Dieser hatte mit 12 kW die doppelte Anschlussleistung als beim jetzigen Modell. Das verursachte fast 10000 € mehr Stromkosten im Jahr. „Zudem lag die Trocknungsleistung unter 0,8 l/kW Wärmeleistung“, sagt Lehn. Beim jetzigen Modell schätzt er die höhere Effizienz und den geringen Wartungsaufwand. Störungen hat es bislang nicht gegeben. -neu-

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