12,94 €/t: So viel kostet Bernhard Temmen die Ernte und Einlagerung seiner Energierüben als Mus in Hochsilos (1 100 m3 Volumen). Der Agraringenieur arbeitet für die Raiffeisen-Warengenossenschaft Emsland Süd in Lünne (Niedersachsen) und kümmert sich dort unter anderem um sieben Biogasanlagen (6 x 500 kW, 1 x 600 kW).
Neben Mais und Gülle beschicken die Emsländer ihre Fermenter mit Rübenmus von insgesamt 140 ha Anbaufläche (Erträge: 80 bis 105 t/ha). Im Schnitt haben die Rüben einen Anteil am Substratmix von 15 bis 30 % (1 500 bis 2 000 t Rüben/Anlage).
Mais sei – zumindest was die Ernte und das anschließende Silieren betreffe – günstiger. Auf etwa 7,65 € beziffert er die Kosten (Erntemenge 50 t/ha und Jahr). Was die Ausgaben für die Rüben nach oben treibe, ist aus seiner Sicht vor allem die Aufbereitung. Dazu zählt das Entsteinen, Waschen und Zerkleinern des Substrates. Für diese Arbeitsgänge kalkuliert Temmen etwa 7 €/t.
Allerdings hat sich der Einsatz der Rüben günstig auf den Substratmix ausgewirkt. Denn diese werden von den Bakterien fast restlos verdaut, wodurch der Brei im Fermenter dünnflüssiger wird. Bei Mais oder Gras ist das anders. Bei ihnen bleibt meist ein faseriger Gärrest übrig, was sich nachteilig auf die Laufzeiten der Mixer auswirkt.
Seitdem Temmen Rüben füttert, konnte er die Laufzeit seiner Rührwerke um etwa 1,5 Stunden am Tag reduzieren. Die damit verbundene Kostenersparnis schätzt er auf 1,50 bis 2 €/t Rüben (bei einem Ertrag von 65 t/ha).
